"Was hätte Jesus wohl gesagt?"
Es ist der 11.11. - Karnevalsbeginn. Nachdem es an Rosenmontag die "Vorzeige-Katholiken" erwischt hat, nimmt katholisch.de nun die Reformer auf die Schippe. Viel Spaß mit den 10 Dingen, an denen Sie die Reformkatholiken erkennen:
10.
Ja, Jesus hat seine Wiederkunft in den Evangelien angekündigt. Dennoch brauchen Sie sich bei Ihrem nächsten Kirchenbesuch nicht erschrecken. Der Herr mit langem Haar, Bart, Strickpulli und den Birkenstock-Sandalen ist mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht der Sohn Gottes, sondern lediglich der nette Alt-68er-Katholik aus Ihrer Gemeinde.
9.
Eine Messe in andächtiger Stille können Sie jetzt allerdings vergessen. Denn bewaffnet mit seiner heißgeliebten Akustikgitarre bereichert der Reformkatholik nicht nur jedes Lagerfeuer im KJG-Zeltlager, sondern auch - wenn man ihn nicht daran hindert - den Gottesdienst.
8.
Mit so etwas Traditionellem wie gregorianischen Gesängen muss man ihm deshalb auch gar nicht erst kommen. Sein absolutes Lieblingslied ist "Laudato si". Das begleitet er dann entweder auf seiner Gitarre (siehe Punkt 9) oder er klatscht wenigstens so richtig kräftig zum Takt mit. Das Problem für alle anderen Gottesdienstteilnehmer: Das Lied hat auch noch neun Strophen…
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7.
Weniger Elan zeigt der Reformer dagegen während der Eucharistiefeier. Stur bleibt er stehen, wenn sich der Rest der Gemeinde auf die Knie begibt. Denn seit der 68er-Revolution lässt er sich von keiner Obrigkeit mehr sagen, was er zu tun hat. Auch nicht, wenn sie dreifaltig ist.
6.
Generell ist die Eucharistie für ihn ein leidiges Thema. Dann doch lieber ein Wortgottesdienst. Schließlich kann der auch von "GemeindereferentInnen" (nach Belieben auch mit Gender-Sternchen) geleitet werden. Denn hier geht es gleich mehrfach um Gleichberechtigung. Schließlich sind wir seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil doch alle irgendwie Frauen…äh…Priester, oder?
5.
An alle Priester: Haben Sie den Reformkatholiken in ihrem Gottesdienst gesichtet, planen Sie ruhig fünf bis zehn Minuten mehr ein - je nach Größe Ihrer Kirche und Gemeinde. Denn beim Friedensgruß legt der Reformer unzählige Kilometer zurück, um noch dem letzten Gläubigen die Hand zu schütteln und ihn zu umarmen. Um dem zu entgehen, hilft nicht einmal eine vorgetäuschte fiebrige Erkältung. Ich habe es versucht.
4.
Den Auszug des Priesters aus der Kirche bekommt der Reformer dann aber meist schon gar nicht mehr mit. Denn er steht bereits hinter der Kasse des benachbarten "Eine-Welt-Laden". Hier kauft er übrigens auch selbst gerne ein: Den fürchterlich bitteren Kaffee zum Beispiel, für den er auch beim Pfarrfest seit Jahren kämpft. Oder seinen Alpaka-Pulli aus Peru (siehe Punkt 10). Denn: Fair geht vor!
3.
Sollten Sie sich eines Tages verwundert die Augen reiben, weil Sie denken, statt ihrer Kirche aus Versehen den benachbarten Kindergarten betreten zu haben, riskieren sie ruhig noch einen zweiten Blick. Der Stuhlkreis, die "gestaltete Mitte" und die mit Fingerfarbe bemalten Plakate könnten auch ein Zeichen dafür sein, dass der Reformkatholik den bevorstehenden Gottesdienst mitgestalten durfte.
2.
Sprechen Sie mit dem Reformer niemals (ich wiederhole: niemals!) über Themen wie den Zölibat oder das Frauenpriestertum. Sie können nur verlieren! Denn wenn Sie ihn mit dem kirchlichen Lehramt, der Tradition oder ihm unliebsamen Bibelstellen konfrontieren, schüttelt er nur mitleidig den Kopf, tätschelt Ihnen die Schulter und erwidert: "Was hätte Jesus wohl dazu gesagt?" Er kann Ihnen zwar selbst keine Antwort darauf geben. Sie aber eben auch nicht
1.
Sie treffen ihn auf dem Katholikentag!