Bürger danken den drei Radolfzeller Stadtheiligen

Wasserprozession auf dem Bodensee

Veröffentlicht am 18.07.2016 um 17:17 Uhr – Lesedauer: 
Brauchtum

Radolfzell ‐ Statt durch Segel- oder Motorschiffe besticht der Bodensee traditionell am dritten Montag im Juli durch bunt geschmückte Boote. Sie sind Teil der christlichen Wasserprozession nach Radolfzell.

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Das Brauchtum geht zurück auf das 18. Jahrhundert. Im Jahr 1796 wurden die Mooser Bürger von einer Viehseuche verschont - aus Dankbarkeit darüber findet die Veranstaltung jedes Jahr am dritten Montag im Juli statt - dem "Hausherrenmontag". Mit der Prozession erfüllen die Bürger von Moos mit ihren geistlichen und weltlichen Repräsentanten ein Gelübde, das sie ein Jahr nach der Bewahrung vor der Seuche leisteten.

Mit "Hausherren" sind die drei Radolfzeller Stadtheiligen Theopont(us), Senesius und Zeno gemeint. Sie sollen die Bitten der Bürger erhört haben. Schriftliche Zeugnisse für eine Prozession existieren erstmals für das Jahr 1839. Die Durchführung auf dem Wasser ist erstmals für das Jahr 1926 belegt, wird aber auch für frühere Jahre angenommen.

Das Radolfzeller Hausherrenfest wird inzwischen bereits das ganze Wochenende gefeiert. Von der rein christlichen Natur hat es sich zu einem Fest mit vielen weltlichen Aspekten entwickelt. Vereine organisieren gemeinsam mit dem Kulturamt der Stadt Konzerte, Kinderprogramm und Kulinarisches. (luk/dpa)