Erzbischof hat kein Problem mit Übertritt seiner Geistlichen

Welby: Konversion von Anglikanern zum Katholizismus "wundervoll"

Veröffentlicht am 25.01.2019 um 11:50 Uhr – Lesedauer: 
Justin Welby, der Erzbischof von Canterbury.
Bild: © KNA

London ‐ Seitdem die anglikanische Kirche auch Frauen ordiniert, sind zahlreiche Geistliche zur katholischen Kirche übergetreten. Für den anglikanischen Erzbischof von Canterbury ist das kein Problem – im Gegenteil.

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Den Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, stört es nicht, wenn anglikanische Geistliche zur katholischen Kirche konvertieren. "Das kann sogar wundervoll sein", sagte er der britischen Zeitschrift "The Spectator" (Donnerstag). Grund für die meisten Übertritte zum Katholizismus ist die Weihe von Frauen, die die Church of England in den 1990er Jahren eingeführt hat. Eine größere Konversionsbewegung anglikanischer Priester gab es nach Plänen, Frauen auch zum Bischofsamt zuzulassen.

Justin Welby nannte die katholische Kirche eine "Quelle der Inspiration" und sagte, solange die Geistlichen ihrer Berufung folgten, folgten sie Christus – das sei wundervoll. Was die Kirche brauche, seien Jünger Jesu, unabhängig von deren Konfession. Welby selbst habe als spirituellen Berater einen katholischen Priester, außerdem sei einer seiner engsten Freunde ein Kardinal und er treffe den Papst regelmäßig.

Um den zahlreichen übertrittswilligen Anglikanern eine Anlaufstelle zu schaffen, schuf Papst Benedikt XVI. im Jahr 2011 das "Personalordinariat Unserer Lieben Frau von Walsingham". Diese einem Bistum ähnliche Institution erstreckt sich über das ganze Vereinigte Königreich und soll ehemalige Mitglieder der Church of England und der Church of Wales aufnehmen, die zum Katholizismus übertreten wollen, ohne ihr anglikanisches Erbe aufzugeben. Zu Ostern 2011 wechselten rund 900 Anglikaner, davon fast 60 Geistliche, in das Personalordinariat. Heute hat das Ordinariat etwa 3.500 Mitglieder. Ähnlich Einrichtungen gibt es auch für Übertrittswillige in den USA, Kanada und Australien. (cph)