"Wir fangen nicht bei Null an"
Mit einem Arbeitsstab von 10 Experten hat der Hamburger Erzbischof Heße seine Arbeit als "Flüchtlingsbischof" aufgenommen. In einem ersten Schritt habe das Team die unterschiedlichen Themenfelder für die Oberthematik "Flüchtlingsarbeit" sondiert, erklärt Heße. Experten zu jedem dieser Themen sollen Ende November zu einem Flüchtlingsgipfel zusammenkommen. Die rund 100 Experten sollen bei dem Treffen in Würzburg vernetzt werden und so zu einer fruchtbaren und effektiveren Flüchtlingsarbeit seitens kirchlicher Institutionen beitragen, erklärt Heße.
Heße ist davon überzeugt, dass nicht jedes Bistum neue Projekte erfinden muss, sondern von den Erfahrungen anderer Bistümer profitieren kann. Finale Maßnahmen müssen dann aber letztlich doch die einzelnen Diözesen treffen, als Sonderbeauftragter sieht der Erzbischof seine Rolle vor allem in der Koordinierung und Vernetzung. Er nennt das "eine große Aufgabe", geht diese jedoch entspannt an. Schließlich sei er schon jetzt sehr stolz und begeistert von der Arbeit der vielen Ehren- und Hauptamtlichen Helfer in den Diözesen.
Zur aktuellen politische Diskussion rund um die Beschränkung des Familiennachzuges hat Heße eine klare Meinung: "Das sehen wir sehr kritisch, weil wir einen hohen Akzent auf die Familie setzen". Es sei ein Anliegen der Kirche, " dass Familien zusammengeführt sind und zusammenbleiben können. Von daher ist das ein nicht ganz so guter Gedanke."