Der oder die nächste CDU-Vorsitzende ist ... katholisch
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Alois Glück, ehemaliger Landtagspräsident in Bayern und von 2009 bis 2015 Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), klagt gelegentlich, dass die katholischen Verbände nicht mehr den Politnachwuchs liefern, der sich früher von der Verbandsarbeit durch die Partei in die Regierungsämter hochgearbeitet hat. Manchmal wird hinzugefügt, etwas leiser, dass der katholische Politnachwuchs seit den 1980er Jahren eher bei den Grünen zu landen scheint als bei der Union. Jedenfalls in Bayern.
Dazu passt allerdings nicht, dass die drei prominenten Bewerber für den Parteivorsitz der CDU allesamt katholisch sind, im Fall von Frau Kramp-Karrenbauer sogar in der verschärften Form des Verbandskatholizismus, und mit Herrn Spahn in einer ganz neuen Altersgruppe. Dass Politik ein eher hartes Brot ist, mit viel Mühsal und wenig Trost, ist in den vergangenen Monaten auch dem größten Zyniker wieder deutlich geworden. Ein Aufwachsen mit einem Glauben, der Pflichtbewusstsein, ein Gespür für Werte und Verantwortung gegenüber einem Höheren vermittelt, schadet da jedenfalls nicht.
Hilfreich ist wohl auch, dass bei uns in Deutschland – anders als etwa in den USA – kirchliche Würdenträger nicht ständig vom Bühnenrand her versuchen, Forderungen an christliche Politiker zu soufflieren. Die Weltverantwortung mündiger Christen hat bei uns doch schon eine lange und ehrwürdige Tradition, gerade auch in der Politik.
Das sind tröstliche Nachrichten für die hiesigen Katholiken, die wohl doch noch nicht so marginalisiert sind, wie manche meinen. Das sind auch gute Nachrichten für Deutschland. Und vielleicht spielt das alles sogar noch in Alois Glücks bayerischer Heimat demnächst eine Rolle.