Kirche drängt zweitgrößte Rebellengruppe zu Einigung

Kirche lädt Rebellen zu Friedensgesprächen ein

Veröffentlicht am 26.08.2016 um 13:56 Uhr – Lesedauer: 
Kolumbien

Bogota ‐ Nach der Einigung zwischen Regierung und FARC-Guerilla ist Kolumbien auf dem Weg in eine friedlichere Zukunft. Nun drängt die Kirche eine weitere Rebellengruppe zur Teilnahme an den Verhandlungen.

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Die Kirche in Kolumbien drängt nun auch die zweitgrößte Rebellengruppe des Landes, die ELN, sich in den Friedensprozess zu integrieren. Die Kirche habe die marxistische Guerillaorganisation an den Verhandlungstisch eingeladen, sagte der Sekretär der Nationalen Versöhnungskommission, Padre Dario Echeverri, der Tageszeitung "La Razon" (Donnerstag Ortszeit).

Regierung und FARC-Guerilla einigen sich

Zuvor waren die Friedensverhandlungen zwischen der Regierung von Präsident Juan Manuel Santos und der linksgerichteten Guerilla-Organisation FARC erfolgreich zu Ende gegangen. Es sei hilfreich, wenn die Kommandoführung der ELN ihre Erwartungshaltung überdenke und verstehe, dass dies ein sehr guter Moment für den Frieden sei, so Echeverri weiter. Er gilt als Experte der kolumbianischen Kirche für den Friedensprozess.

Die ELN wurde 1964 von Studenten, katholischen Radikalen und linken Intellektuellen aus Protest gegen die Armut der Kleinbauern gegründet. Noch in diesem Jahr wollen die kolumbianische Regierung und die ELN-Führung Friedensgespräche aufnehmen. Als Voraussetzung nannte Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos die Freilassung aller ELN-Geiseln. (KNA)

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Ein Durchbruch, der für Jubel sorgt: Kolumbiens Regierung hat sich mit den FARC-Rebellen auf einen Friedensvertrag geeinigt. Die Kirche im Land warnt jedoch vor allzu großer Euphorie.