Wie tief kann man sinken?
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Es ist ein Kreuz mit der CSU. Die Rhetorik wird immer schärfer - gegen Fremdes, gegen Flüchtlinge - und scharf an der Grenze zum Inhumanen. Grenzgänger und Populisten. Es ist gut, dass die bayerischen Bischöfe in der Vergangenheit ebenso wie der Erzbischof von Köln jüngst diese Rhetorik, die zur gesellschaftlichen Spaltung führt, öffentlich gerügt haben.
Die Errungenschaft Konrad Adenauers ist es, zum ersten Mal seit der Reformation Protestanten und Katholiken in einer politischen Partei zusammen geführt zu haben. Damit hat er eine gesellschaftliche Einigung erreicht und eine jahrhundertealte Spaltung überwunden. Die CSU, die das Bayerntum schon von jeher in ein gewisses Spannungsverhältnis zu Restdeutschland setzte, agierte umgekehrt eher als Spaltpilz. Das hat schon immer genervt, wurde aber unter der Rubrik Folklore vom Rest der Bundesrepublik belächelt. In den Attacken gegen die Flüchtlinge hat dies zu einem neuen Tief geführt. Wenn der Generalsekretär dieser Partei im Fernsehen, auf das Asylrecht im Grundgesetz angesprochen, abwiegelt und es relativiert, muss man sich doch die Augen reiben. Wie tief kann man sinken?
Unter der schieren Angst, dass die AfD in Bayern der CSU das Wasser abgraben könnte, übernehmen ihre Akteure wie Markus Söder die Begriffe des Volks und somit des Völkischen wie selbstverständlich in ihren TV-Auftritten. Es ist unnötig zu sagen, dass eine rassistische, völkische Ideologie nicht in Einklang zu bringen ist mit den Lehren des Christentums und unserer heiligen Mutter Kirche. Das Tragische aber ist, dass das Christliche im katholischen Bayern nicht in der Lage ist, Protest zu evozieren, zum Dissidententum zu motivieren - vor allem innerhalb der CSU.
Wo sind die Christenmenschen, die gegen das Umenschliche, das im Keim der Rhetorik der Herren Scheuer, Söder und Seehofer west, aufbegehren? Es gibt sie nicht mehr. Das politische Christentum ist abserviert von seinen - angeblich - ergebensten Dienern.