Sternberg bekräftigt Ablehnung des Pflichtzölibats
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, hat seinen Vorstoß für eine Freiwilligkeit beim Zölibat bekräftigt. "Verheiratete Priester müssen zur Normalität werden", sagte er im Interview der "Rheinischen Post" (Mittwoch): "Es geht nicht um die Abschaffung, sondern um die Aufhebung der verpflichtenden Verbindung von Priesterweihe und Zölibat."
Es gehe ihm nicht um die "Sinnhaftigkeit des Zölibats", stellte Sternberg klar. Vielmehr gehe es um die Frage, wie man den "katastrophalen Priestermangel" in der katholischen Kirche in Deutschland in den Griff bekommen könne. "Wir haben eine steigende Zahl von Diakonen. Das sind engagierte und verheiratete Männer im Dienst der Kirche." Viele wären bereit und fähig, das Priesteramt zu übernehmen, so der ZdK-Chef.
Sternberg warnt vor "Protestantisierung der Kirche"
Papst Franziskus habe ganz klar gesagt, dass es in der Kirche Abstufungen "in wichtige und nicht so wichtige Dinge" gebe, sagte Sternberg weiter. "Die Versorgung der Gemeinde ist eindeutig eine wichtige Aufgabe, und diese ist wichtiger als der Zölibat." Die Idee, dass angesichts des Priestermangels Laien mehr Wortgottesdienste feiern sollten, sieht Sternberg indes kritisch: "Das wäre für mich ein Weg zur Protestantisierung der katholischen Kirche." Zentral sei die Eucharistie, und die könne nur mit einem Priester gefeiert werden. (KNA)