Schriftsteller findet Kommunikation über Twitter unterkomplex

Mosebach: Ein Papst sollte nicht twittern

Veröffentlicht am 29.09.2016 um 11:45 Uhr – Lesedauer: 
Soziale Medien

Berlin ‐ Der Kurznachrichtendienst erlaube keine komplexen Gedanken, meint der Schriftsteller Martin Mosebach. Für ein Kirchenoberhaupt sei er deshalb gleich aus mehreren Gründen nicht angemessen.

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Der Schriftsteller Martin Mosebach hat die Twitter-Aktivitäten von Papst Franziskus kritisiert. "Ich erlaube mir, das nicht so gut zu finden, weil diese Twitter-Form keine komplexen Gedanken erlaubt", sagte Mosebach dem Monatsmagazin "Cicero" vom Oktober. Dem Schriftsteller zufolge sollte ein Papst "nicht in Interjektionen sprechen".

Nicht "wie aus der Pistole geschossen" kommentieren

Der Pontifex sei Gesetzgeber der Kirche und müsse als solcher "die ganze Fülle ihrer Lehre und Tradition darstellen". Es brauche, so Mosebach, "auch eine Instanz, die nicht wie aus der Pistole geschossen kommentiert, eine Instanz, die die Dinge ruhen lässt, bis sie sich in das große Bild einordnen." Für spontane und direkte Antworten gebe es weltweit Hunderttausende Priester. (KNA)