Paderborner Kirchenhistoriker in Fachkommission berufen

Deutscher Historiker wacht künftig über Katakomben

Veröffentlicht am 15.10.2016 um 16:03 Uhr – Lesedauer: 
Vatikan

Vatikanstadt ‐ Unter der Stadt Rom liegen in einem Netzwerk aus kilometerlangen Gängen abertausende Gräber: die Katakomben. Ein deutscher Kirchenhistoriker soll nun an deren Erhalt und Erforschung mitwirken.

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Ein deutscher Wissenschaftler wacht künftig über die christlichen Katakomben in Rom. Papst Franziskus ernannte den Paderborner Kirchenhistoriker Hubertus Drobner (61) zum Mitglied der Päpstlichen Kommission für sakrale Archäologie, wie der Vatikan am Samstag mitteilte. Der Inhaber des Lehrstuhls für Kirchengeschichte und Patrologie an der Theologischen Fakultät Paderborn ist ein Fachmann für christliche Archäologie.

Der 1852 gegründeten Kommission unterstehen die mehr als 60 christlichen Katakomben in Rom sowie alle übrigen in Italien. Ohne ihre Zustimmung darf in den frühchristlichen Grabstätten nichts verändert werden.

Die Kommission überwacht alle Forschungen

Das rund ein Dutzend Wissenschafter und Kirchenmänner umfassende Gremium entscheidet zudem, in welchem Umfang die Katakomben Öffentlichkeit und Forschung zugänglich gemacht werden. Alle Arbeiten und Forschungen an diesen archäologischen Stätten stehen unter ihrer Aufsicht. Geleitet wird die Kommission von dem italienischen Kardinal Gianfranco Ravasi, dem Präsidenten des Päpstlichen Kulturrats. Drobner wurde zusammen mit vier weiteren Wissenschaftlern aus Italien und Frankreich ernannt. (KNA)

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