Die Bibel ganz persönlich
So steil zieht Thomas seine Augenbrauen zusammen, dass seine Stirn Falten schlägt. Er kann es nicht glauben: Seine Freunde denken, Jesus sei auferstanden! "Die sind wohl verrückt geworden", ist seine Diagnose. Wie er daraufhin von Jesus selbst eines Besseren belehrt wird, stellt Stefan Schwarzmüller eindrucksvoll in seiner Rolle als der ungläubige Thomas dar: Er ist einer von vier Bibelerzählern, die Geschichten aus der Bibel aus einer persönlichen Perspektive für das gleichnamige Videoprojekt von katholisch.de und dem Bistum Speyer wiedergegeben haben.
Eine ansteckende Art des Erzählens
Die zwei Männer und zwei Frauen, die an dem Kooperationsprojekt mitwirkten, hatten zuvor die Ausbildung zum Bibelerzähler der Katholischen Akademie Rhein Neckar, dem Heinrich Pesch Haus, absolviert. Die Bibelstellen für die Videos haben alle vier Religionspädagogen individuell ausgewählt – und auch, welche Perspektive sie dafür einnehmen wollen. "Wir haben gemerkt, wie ansteckend diese Art des Erzählens ist, dass man dadurch eine realistische Wahrnehmung der Geschichte hat", berichtet Irina Kreusch, Leiterin der Abteilung Schulen, Hochschulen und Bildung des Bistums Speyer. So könne ein neuer Zugang zu den jahrtausendealten Erzählungen eröffnet werden. Um das zum Beispiel im Schulunterricht einsetzen zu können, sei die Idee entstanden, die Bibelerzähler zu filmen.
Erstmals öffentlich vorgestellt werden die Videos, die in einem Bonner Theater gedreht wurden, am 24. Oktober 2016 im Kaisersaal des Doms zu Speyer. Aber auch hier können Sie die Videos ansehen:
Der ungläubige Thomas
Stefan Schwarzmüller schlüpft in die Rolle des Thomas, der nicht an den auferstandenen Jesus glauben kann.
David und Goliath
Die Geschichte vom Hirtenjungen, der den großen Krieger besiegt, erzählt Geraldine Wagner.
Der Zöllner
Vielleicht sah es so für Augenzeugen aus: Rebecca Burkhardt spielt eine Frau, die kommentiert, wie Jesus bei Zachäus einkehrt.
Der barmherzige Samariter
Die Geschichte des verletzten Reisenden, der Hilfe von unerwarteter Seite bekommt, stellt Michael Rick mit Holzklötzen nach.
Die Segnung der Kinder
Die Perspektive der Kindheitserinnerung nimmt Geraldine Wagner ein. Sie mimt eine Zeitzeugin, die sich daran erinnert, wie sie als Kind von Jesus gesegnet wurde.
Der verlorene Sohn
Abermals zu Holzklötzen greift Michael Rick, um das Gleichnis des verlorenen Sohns darzustellen.
11.11.2016, 12:20 Uhr: Ergänzt um zwei weitere Folgen der Bibelerzähler: "Die Segnung der Kinder" und "Der verlorene Sohn". /jhe