Vatikanische Internetseite will Spenden an den Papst erleichtern

Peterspfennig geht online

Veröffentlicht am 22.11.2016 um 13:56 Uhr – Lesedauer: 
Finanzen

Vatikanstadt ‐ Spenden leicht gemacht: Mit einer eigenen Internetseite will der Vatikan Geldzuwendungen an den Papst erleichtern. Der genaue Verwendungszweck des so genannten Peterspfennigs ist aber nicht immer klar.

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Der Peterspfennig geht online: Mit einer eigenen Internetseite will der Vatikan Spenden an den Papst erleichtern. Künftig können Gönner ihren Beitrag elektronisch per Kreditkarte oder an eine italienische Volksbank anweisen. Bei der Gestaltung der Seite habe man auf Navigationsfreundlichkeit Wert gelegt, teilte das päpstliche Presseamt am Dienstag mit. Entwickelt wurde die Initiative von der Verwaltung des Vatikanstaats in Zusammenarbeit mit dem Mediensekretariat und der Vatikanbank.

Das Angebot ist derzeit auf Italienisch, Englisch und Spanisch verfügbar; weitere Sprachen sollen folgen. Konkrete Verwendungszwecke der Spenden nennt die Internetseite nicht. In den kommenden Wochen sollten Informationen zu geförderten "Werken der Barmherzigkeit" online veröffentlicht werden, heißt es auf der Seite.

Zweckentfremdete Spenden?

Der Peterspfennig oder "Denarius Sancti Petri" wird traditionell am 29. Juni - dem Fest der Heiligen Petrus und Paulus - beziehungsweise am vorausgehenden oder nachfolgenden Sonntag weltweit gesammelt. Er dient der Unterstützung des Papstes und seiner Aufgaben. Italienische Journalisten berichteten vergangenes Jahr, ein großer Teil der Spenden werde heimlich für den Unterhalt der Kurie statt für karitative Projekte zweckentfremdet. Der Vatikan wies den Vorwurf zurück. Eine solche Verwendung der Gelder sei offiziell mitgeteilt worden und widerspreche nicht dem Zweck des Peterspfennigs. Dieser bestehe auch darin, die Kirche bei der Erfüllung ihrer Aufgaben zu unterstützen, so der Vatikan damals.

Die Höhe der Spendeneinnahmen über den Peterspfennig gab der Vatikan in den vergangenen beiden Jahren nicht bekannt. Nach den letzten veröffentlichten Zahlen 2013 betrug die Kollekte 78 Millionen US-Dollar, nach dem damaligen Kurs knapp 60 Millionen Euro. (KNA)