Papst empfängt Stephen Hawking
Der prominenteste Theoretiker eines Universums ohne Gott zur Audienz beim Papst: Der britische Astrophysiker Stephen Hawking wurde am Montag von Franziskus zusammen mit einigen Dutzend Mitgliedern der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften im Vatikan empfangen. Hawking war Gast der diesjährigen Vollversammlung der Akademie.
Der langjährige Inhaber des Lehrstuhls für Mathematik an der Universität Cambridge wurde durch seine Theorien über Schwarze Löcher und seine populärwissenschaftlichen Bücher berühmt. Hawking vertritt die These, dass sich das Universum spontan selbst aus dem Nichts geschaffen habe, ohne göttlichen Schöpfungsakt, allein durch das Gesetz der Schwerkraft. Der 74-jährige Hawking leidet seit 1963 an der Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) und kann nur über einen Sprachcomputer verbal kommunizieren.
Die Vollversammlung der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften begann am Freitag und endet am Dienstag. In diesem Jahr debattiert sie über die Auswirkungen von Wissenschaft und Technik auf Gesellschaft und Umwelt. Hawking nahm zuletzt 2008 an einer Tagung der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften teil. Damals wurde er zusammen mit den anderen Wissenschaftlern von Benedikt XVI. (2005-2013) empfangen. Bereits 1981 hatte ihn der Vatikan zu einer Konferenz eingeladen. (KNA)