Eichstätter Bischof über die AfD und CSU

Hanke: Glaube verträgt keine Radikalisierung

Veröffentlicht am 02.12.2016 um 12:35 Uhr – Lesedauer: 
Politik

Ingolstadt ‐ Für den Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke sind weder linker noch rechter Extremismus mit dem Glauben vereinbar. Und auch zum CSU-Begriff der deutschen "Leitkultur" hat er eine klare Meinung.

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Der christliche Glaube verträgt nach Ansicht des Eichstätter Bischofs Gregor Maria Hanke "keine extreme politische Position, keine Radikalisierung". Er sei gegen rechten wie gegen linken Extremismus, sagte Hanke dem "Donaukurier" (Freitag). Politische Extreme vertrügen sich nicht mit dem christlichen Menschenbild. Mit dieser Sicht solle ein mündiger Christ in die Politik gehen, prüfen und entscheiden.

Hanke sagte, er würde als Bischof keine Hirtenbriefe schreiben wollen, "welche Partei zu wählen ist und welche nicht". Zur AfD sagte der Bischof, ihm scheine diese "auf Protest basierende Partei eine Sammelbewegung zu sein". Diese spreche nicht nur unzufriedene und enttäuschte Menschen an. Sie bewege ebenso "politisch Extreme von rechts, sich unter diesem Dach zusammenzufinden".

Hanke gegen den CSU-Begriff "Leitkultur"

Den von der CSU programmatisch forcierten Begriff einer deutschen "Leitkultur" hält der Bischof "für nicht sonderlich zielführend". Er ahne zwar, was gemeint sein könnte, nämlich "Grundvoraussetzungen für Identität". Das aber "hätte man anders ausdrücken können". Kultur sei "etwas Vereinigendes", das nie fertig und stets im Fluss sei. Der Leitkultur-Begriff berge hingegen die Gefahr, ausschließend zu werden.

Anlass des Interviews war die Bischofsweihe Hankes am 2. Dezember vor zehn Jahren. Bevor er zum Bischof von Eichstatt ernannt wurde, war der 62-jährige Benediktiner Abt von Kloster Plankstetten. Dort werde er zwar noch als Mönch geführt, so Hanke. Längere Zeiträume im Kloster zu verbringen, sei für ihn aber schwierig. Mit Blick auf die beiden Päpste Franziskus und Benedikt XVI. sagte Hanke, dass sich beide ergänzten. Benedikt sei ein großer Denker und Theologe, Franziskus ein Mann der Pastoral. (bod/KNA)

Benedikt war ein großer Denker und Theologe. Franziskus ist ein Mann der Pastoral.

"Christlicher Glaube verträgt keine Radikalisierung" - Lesen Sie mehr auf:
http://www.donaukurier.de/nachrichten/panorama/thema/Herr-DKmobil-Christlicher-Glaube-vertraegt-keine-Radikalisierung;art201586,3297552#plx1698878813
Benedikt war ein großer Denker und Theologe. Franziskus ist ein Mann der Pastoral.

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