Fünf Fakten über die Kirche, die Sie noch nie gehört haben

Das müssen Sie wissen!

Veröffentlicht am 04.01.2017 um 17:10 Uhr – Lesedauer: 
Buntes

Bonn ‐ Gestern war "Trivia-Tag", der Tag des unnützen Wissens. katholisch.de hat fünf interessante Fakten aus der Kirche gesammelt, die Sie bestimmt zum ersten Mal lesen: Vom Bart der Päpste bis zum Bischof des Mondes.

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Am 4. Januar ist Trivia-Tag – der Tag des unnützen Wissens. Erfunden wurde der Tag angeblich von dem US-amerikanischen Patentamts-Bibliothekar Robert Birch (allerdings ist da die Quellenlage sehr dünn), der außerdem auch wichtige Feierlichkeiten wie den "Tag der Teppichfalte" eingeführt hat.

Die Kirche mit ihrer langen Geschichte ist natürlich auch reich an interessantem und, zugegeben, vielleicht auch etwas unnützem Wissen – schon das Wort "Trivia" selbst kommt vom hochmittelalterlichen "Trivium", dem sprachlichen Teil der "sieben freien Künste", die Voraussetzung waren, um Theologie zu studieren.

1. Beim Barte des Pontifex!

Wenn Sie an Päpste denken – was fällt ihnen auf? Richtig: Alle ordentlich glatt rasiert. Der letzte bärtige Papst war Innozenz XII., der bis 1700 auf dem Stuhl Petri saß. Die 23 Päpste vor ihm, beginnend mit Clemens VII. im Jahr 1523, trugen alle Bärte. Das war damals schon eine Neuerung – nach dem morgenländischen Schisma 1054 war der Bart gut fünf Jahrhunderte lang ein unterscheidendes Zeichen zwischen Ost- und Westkirche, eine Zeit lang hatte sogar das Kirchenrecht Bärte für Priester verboten.

2. Der Name des Zolp

Heißen Sie Zolp? Sind Sie katholisch? Dann ist das für Sie kein unnützes Wissen: Sie können kostenlos an der katholischen Loyola-Universität in Chicago studieren. Auszug aus dem Taufregister und Geburtsurkunde genügt. Gestiftet hat das Stipendium Richard Zolp, ein Priester, der selbst an der Loyola-Universität studiert hat. In den 1970er Jahren ist er gestorben – aber dank seiner Stiftung wird sein Anliegen erfüllt: "den Namen Zolp in Chicago bewahren und Bildung zu unterstützen." 

3. Sammeln im Namen des Herrn

Christen sind gesellig, für fast jeden Zweck gibt es Vereine, mal katholisch, mal ökumenisch. Selbstverständlich auch für Briefmarkensammler: Die Sammlergilde St. Gabriel hat sich auf Postwertzeichen mit christlichen Motiven spezialisiert – und ist weltweit organisiert. Im Weltbund St. Gabriel sind Gabrielsgilden aus aller Postminister Länder vereint, um, so der Vereinszweck, "den christlichen Glauben durch Sammeln und Erforschen von Briefmarken und Poststempeln mit christlichen Motiven zu fördern und zu vertiefen". (Bonus-Fakt: Exportgut Nr. 1 des Vatikans sind Briefmarken.)

4. Russland, unendliche Weiten

Das größte katholische Bistum der Welt ist groß. Sehr groß. Um genau zu sein: Halb so groß wie Russland. Fast zehn Millionen Quadratkilometer umfasst das Bistum St. Josef von Irkutsk, zu dem etwa 52.000 Katholiken gehören. Zum Vergleich: In Solingen gibt es knapp über 40.000 Katholiken auf 90 Quadratkilometern. Halb Russland ist schwer zu übertreffen – das heißt nicht, dass es nicht noch größere Gebietsansprüche geben würde: Dem erstaunten Papst Paul VI. stellte sich William Borders, damals Bischof von Orlando, als "Bischof des Mondes" vor.

5. Per Mercedes episcoporum

Nicht einmal 500 Autos sind im Vatikan zugelassen. Die Nummernschilder beginnen entweder mit "CV" für "Città del Vaticano" (Vatikanstadt) oder, wenn es sich um Dienstfahrzeuge handelt, mit "SCV" für "Stato della Città del Vaticano" (Staat der Vatikanstadt). Dass die hohen Kirchenherren nicht wie die Apostel zu Fuß unterwegs sind, verleitet die Römer zum Spotten – die lösen die Abkürzung "SCV" gerne auf als "Se Cristo vedesse": Wenn Christus das sehen würde!

Von Felix Neumann