Kauder fordert mehr Einsatz für Religionsfreiheit
Unionsfraktionschef Volker Kauder hat einen stärkeren Einsatz für Religionsfreiheit in der Türkei angemahnt. "Wenn die Türkei sagt 'Interne Vorgänge sind unsere Sache', sage ich: 'Aber der Einsatz für Christen in diesem Land ist unsere Sache'", sagte der CDU-Politiker am Samstag auf einem Kongress christlicher Führungskräfte in Nürnberg. Im vergangenen Jahr hatte es Berichte über Kirchenschließungen in der Türkei gegeben.
Zu Mutmaßungen, der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan könnte im März auf einer Veranstaltung in Deutschland für seine umstrittene Verfassungsreform werben wollen, sagte Kauder nach Angaben der Kongressveranstalter, das sei wohl nicht zu verhindern. Aber Deutschland werde das aushalten. Denn das unterscheide eine Demokratie von einer Diktatur. Deutsche Politiker hatten die Bundesregierung aufgefordert, einen solchen Auftritt zu verhindern.
Kritik an Schulbildungsplänen
Ferner kritisierte Kauder, dass in vielen Schulbildungsplänen eine frühe Auseinandersetzung mit unterschiedlichen sexuellen Identitäten vorgesehen ist. Dies sei nicht an den Interessen der Kinder, sondern an denen "einiger Ideologen" ausgerichtet, sagte er. "Wir sind nicht gegen Aufklärung und Toleranz. Aber wir wollen, dass das kindgerecht geschieht." Kauder sprach sich auch gegen eine Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit Ehepaaren bei der Adoption von Kindern aus: "Ich bin nicht für das volle Adoptionsrecht von homosexuellen Partnerschaften. Daraus mache ich keinen Hehl."
Bei dem am Samstag beendeten dreitägigen Treffen in Nürnberg hatten nach Angaben der Veranstalter 2.900 christliche Führungskräfte unter dem Leitmotiv "Mit Werten in Führung gehen" diskutiert. (dpa)