Orientalische Christen sollten "Instrumente der Nächstenliebe" sein

Vatikan: Christentum ist Stabilitätsfaktor in Nahost

Veröffentlicht am 30.03.2017 um 12:31 Uhr – Lesedauer: 
Nahost

Vatikanstadt ‐ Die Situation der Christen im Nahen Osten ist kritisch: Sie werden verfolgt und ihre Zahl nimmt stark ab. Kurienkardinal Leonardo Sandri hat nun ihre Bedeutung für die Region hervorgehoben.

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Die Kirchen in Nahost bilden nach Ansicht des Vatikan einen "Faktor der Stabilität für ein friedliches Zusammenleben" in der Region. Inzwischen sei sich angesichts der vielen Zerstörungen und Gewalt gegen diese Kirchen auch die internationale Gemeinschaft bewusstgeworden, dass die tausendjährige Präsenz der Christen zum Wohl des Gemeinwesens geschützt und bewahrt werden müsse, sagte der für die katholischen Ostkirchen zuständige Kurienkardinal Leonardo Sandri am Mittwochabend in Rom. Im armenischen Kolleg feierte er zusammen mit den in Rom lebenden Priestern und Seminaristen der orientalischen Riten einen Friedensgottesdienst für ihre Heimatkirchen.

Die orientalischen Christen müssten in ihrer Heimat "Instrumente der Nächstenliebe" sein, betonte Sandri. Sie dürften nicht nur über die Verfolgungen klagen, sondern müssten ein "Licht der Hoffnung selbst in den dunkelsten Stunden" verbreiten, mahnte der Kardinal. Er erinnerte, dass Rom den christlichen Glauben nicht sich selbst verdanke. Vielmehr sei er von Menschen aus dem Orient gebracht worden. (KNA)

Linktipp: Christliche Präsenz vor dem Aus?

Die Situation der Christen im Nahen Orient ist kritisch: Sie stellen nur noch drei Prozent der Bevölkerung. Menschenrechtler befürchten, dass die christliche Geschichte in Nahost bald enden könnte. (Artikel von Dezember 2016)