Medjugorje als "Intervention des Himmels"
Der Sondergesandte des Papstes für Medjugorje, Erzbischof Henryk Hoser, hat die Beichte als das "größte Wunder" des Wallfahrtsortes bezeichnet. Das berichtet das Internetportal "MedjugorjeWitness". Nach den Angaben sagte Hoser in einer Predigt, allein am vergangenen Samstag habe er in Medjugorje rund 50 Priester gezählt, die das "Sakrament der Versöhnung, der Barmherzigkeit und der Auferstehung" gespendet hätten. Er habe viele Jahre "im Westen verbracht, wo die Beichte verschwunden" sei oder "nur noch hier und dort angeboten" werde, so Hoser: "Die Welt trocknet aus, die Herzen sind geschlossen und die Konflikte mehren sich".
Hoser: Papst interessiert an Marienverehrung
Eine "Intervention des Himmels" sei angesichts "immenser zerstörerischer Kräfte" in den Gesellschaften und in den Familien notwendig, "und die Gegenwart der seligsten Jungfrau ist diese Art von Intervention. Es ist eine Initiative Gottes", so der Erzbischof von Warschau-Praga.
Der Papst sei "sehr interessiert an der Entwicklung der Marienverehrung", die in Medjugorje geschehe. Teil seiner eigenen Mission im Wallfahrtsort sei es, die hier stattfindenden Seelsorgeaktivitäten zu evaluieren und "einige Richtlinien, die in Zukunft erfüllt werden sollen" zu erstellen. Nähere Auskünfte will der polnische Erzbischof am Mittwochnachmittag bei einer Pressekonferenz geben.
Am 24. Juni 1981 sollen in Medjugorje Marienerscheinungen begonnen haben. Sechs Kinder berichteten damals, die Gottesmutter habe sich ihnen gezeigt, während sie Schafe hüteten. Die Erscheinungen dauern nach Angaben der inzwischen erwachsenen Seherinnen und Seher mit großer Häufigkeit weiter an. Sie sind verbunden mit präzisen Aussagen der "Gospa" (Herrin) zu kirchlichen und sonstigen Themen.
Franziskus zögert
Bereits 2010 hatte Papst Benedikt XVI. (2005-2013) eine Kommission unter dem früheren römischen Patriarchalvikar Kardinal Camillo Ruini mit einer Untersuchung beauftragt. Diese hatte ihre Ergebnisse 2014 der Glaubenskongregation vorgelegt. Papst Franziskus zögerte bislang mit einer Entscheidung. Die neuen Untersuchungen deuten Beobachtern zufolge darauf hin, dass er nach Wegen sucht, unabhängig von den angeblichen Erscheinungen den dortigen blühenden Wallfahrtsbetrieb positiv zu begleiten. (gho/KNA)