Heilige Woche in Jerusalem hat begonnen
Mit den Palmsonntagsfeiern haben in Jerusalem die Feiern der Heiligen Woche begonnen. Zur traditionellen katholischen Palmsonntagsprozession zogen am Nachmittag einheimische und ausländische Pilger über den Ölberg zur Anna-Kirche in der Altstadt. Bereits am frühen Morgen hatten die verschiedenen Konfessionen um die frisch restaurierte Grabkapelle in der Jerusalemer Grabeskirche Liturgien nach den verschiedenen Riten gefeiert. Die Polizei hatte für das mit dem Sedermahl am Montagabend beginnende jüdische Pessachfest sowie die Kar- und Osterfeiern erhöhte Sicherheitsmaßnahmen angekündigt.
Deutlich mehr Besucher zogen über den Ölberg
Deutlich mehr Besucher zogen mit Palmzweigen und Fahnen über den Ölberg, darunter viele Christen aus dem Westjordanland sowie zahlreiche Pilger aus Ägypten. Über dem Zugweg kreiste wie in den Vorjahren ein Hubschrauber. Die Polizei hinderte Pilger daran, mit palästinensischen Fahnen in die Altstadt zu ziehen.
Die Palmprozession, die an den Einzug Jesu nach Jerusalem vor seiner Kreuzigung erinnert, ist für Pilger einer der Höhepunkte der Karwoche vor Ort. Am Startpunkt, der Kirche von Betfage, wird nach alter Tradition der Stein verehrt, von dem aus Jesus bei seinem Einzug auf den Esel gestiegen sein soll.
Das israelische Tourismusministerium erwartet für die Pessach- und Osterfeiertage einen Anstieg der Touristenzahlen um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Ministerium rechne mit 79.500 christlichen Pilgern für die Heilige Woche, sagte die Ministeriumssprecherin der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Jerusalem. Zusätzlich werden 78.500 jüdische Besucher zum Pessachfest erwartet.
Mehr als 1.500 zusätzliche Polizisten
Medienberichten zufolge sollen 1.500 zusätzliche Polizisten in und um die Altstadt im Einsatz sein. Insgesamt seien mehr als 3.500 Polizisten vor Ort. Das Auswärtige Amt hatte Besucher in Jerusalem zu besonders vorsichtigem Verhalten im öffentlichen Raum gemahnt. Größere Menschenansammlungen seien wo möglich zu meiden.
Die Feiern des Leidens und der Auferstehung Jesu werden in diesem Jahr trotz der verschiedenen Kalendersysteme von Christen der West- und der Ostkirchen an den gleichen Tagen begangen. Erstmals finden in diesem Jahr zudem die zentralen Osterfeiern vor und in der frischrestaurierten Grabkapelle statt. In die Heilige Woche fällt auch das jüdische Pessachfest, das am Montag mit dem Sonnenuntergang beginnt und am 18. April mit Anbruch der Dunkelheit endet. (KNA)