Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland lobt Franziskus

Bedford-Strohm: Ehrenprimat des Papstes vorstellbar

Veröffentlicht am 15.04.2017 um 12:40 Uhr – Lesedauer: 
Heinrich Bedford-Strohm und Papst Franziskus geben sich lächelnd die Hand
Bild: © KNA
Ökumene

Berlin  ‐ Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland lobt den Papst. Die weltweite Aufmerksamkeit für ein Kirchenoberhaupt wie Franziskus könne auch für andere Konfessionen durchaus "fruchtbar" sein.

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Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, kann sich ein Ehrenprimat des Papstes auch für Lutherische Kirchen vorstellen. "Dass ein Mensch wie Papst Franziskus weltweit große Aufmerksamkeit genießt, kann auch für Christen anderer Konfessionen fruchtbar sein", sagte er dem Magazin "Focus" (Samstag).

Bedford und Marx: Kirche muss sich einmischen

Kritik an einer zu großen Einmischung in die Politik seitens der Kirchen wies Bedford-Strohm zurück. Martin Luther (1483-1546) habe den Frühkapitalismus seiner Zeit scharf kritisiert. Insofern lieferten der Reformator und seine Lehre von den zwei Reichen keine Argumente dafür, sich aus solchen Fragen herauszuhalten.

Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, wandte sich am Wochenende gegen derartige Kritik. Sich als Kirche aus politischen und öffentlichen Angelegenheiten herauszuhalten, entspreche nicht der Tradition der Katholischen Soziallehre, sagte Marx im "Interview der Woche" des Deutschlandfunks, das am Sonntag ausgestrahlt wird. (KNA)

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Das Papstamt ist eine Besonderheit der römisch-katholischen Kirche. Es hat seinen Ursprung in den Worten Jesu "Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen" und blickt auf eine lange Tradition zurück, die früher jedoch anders war als heute.