Bedford-Strohm: Ehrenprimat des Papstes vorstellbar
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, kann sich ein Ehrenprimat des Papstes auch für Lutherische Kirchen vorstellen. "Dass ein Mensch wie Papst Franziskus weltweit große Aufmerksamkeit genießt, kann auch für Christen anderer Konfessionen fruchtbar sein", sagte er dem Magazin "Focus" (Samstag).
Bedford und Marx: Kirche muss sich einmischen
Kritik an einer zu großen Einmischung in die Politik seitens der Kirchen wies Bedford-Strohm zurück. Martin Luther (1483-1546) habe den Frühkapitalismus seiner Zeit scharf kritisiert. Insofern lieferten der Reformator und seine Lehre von den zwei Reichen keine Argumente dafür, sich aus solchen Fragen herauszuhalten.
Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, wandte sich am Wochenende gegen derartige Kritik. Sich als Kirche aus politischen und öffentlichen Angelegenheiten herauszuhalten, entspreche nicht der Tradition der Katholischen Soziallehre, sagte Marx im "Interview der Woche" des Deutschlandfunks, das am Sonntag ausgestrahlt wird. (KNA)