Ein Toter bei Anschlag auf Katharinenkloster
Bei einem Anschlag in der Nähe des weltbekannten Katharinenklosters auf der Sinai-Halbinsel in Ägypten wurde am Dienstagabend ein Polizist getötet. Mindestens drei Beamte an einem Kontrollposten vor dem Kloster wurden verletzt, teilte das Innenministerium in Kairo mit. Laut Medienberichten hat sich die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) zu dem Angriff bekannt.
Papst hält an Reiseplänen fest
Erst am Palmsonntag hatten Terroristen Anschläge auf zwei koptische Kirchen in Ägypten verübt. Bei den Attentaten in Tanta und Alexandria wurden mehr als 40 Menschen getötet. Papst Franziskus will am 28. und 29. April Ägypten besuchen und will nach bisherigen Angaben aus dem Vatikan auch nach solchen Anschlägen sein vorgesehenes Besuchsprogramm nicht ändern.
Das im sechsten Jahrhundert gegründete orthodoxe Katharinenkloster zählt zu den bekanntesten Pilgerorten der Christenheit. Seit dem 15. Jahrhundert ist es ein eigenständiger Erzbischofssitz und bildet damit eine autonome orthodoxe Kirche. Der Erzbischof wird vom Patriarchen von Jerusalem eingesetzt.
Berühmt ist das Kloster durch seine wertvollen Manuskripte und Ikonen. Die Bibliothek verfügt über eine der weltweit bedeutendsten und kostbarsten Sammlungen spätantiker Handschriften und ist einzig mit den Beständen der Vatikanbibliothek vergleichbar. 2002 wurde es als UNESCO-Welterbe eingestuft.
Das Kloster befindet sich an der Stelle, an der nach dem Bericht der Bibel der brennende Dornbusch stand, in dem Gott Moses erschien und ihn beauftragte, die Israeliten aus Ägypten zu befreien. Das Anwesen liegt auf rund 1.500 Meter Höhe am Fuß des 2.285 hohen Mosesbergs (Dschebel Musa), auf dem Gott Moses die Tafeln mit den Zehn Geboten gegeben haben soll. (kim/KNA)