Scharfe Kirchenkritik auf dem AfD-Parteitag
Scharfe Kritik an den Kirchen haben führende Vertreter der AfD zum Auftakt des Bundesparteitags in Köln formuliert. Die Bundesvorsitzende Frauke Petry sprach am Samstagvormittag mit Blick auf kritische Einlassungen aus den Kirchen im unmittelbaren Vorfeld des Parteitags von "hässlichen, abwertenden und polarisierenden Bemerkungen". Fakten würden ausgeblendet, so Petry. "Was für ein Armutszeugnis."
Ähnlich äußerte sich Bundesvorstandsmitglied Armin Paul Hampel bei der teilweise turbulenten Aussprache zur Tagesordnung. Er begründete dabei seinen Ruf nach Abschaffung der Kirchensteuer auch mit mangelnder Rechtstreue der Kirchen, was sich beispielsweise an der Gewährung von Kirchenasyl zeige. Unter dem Beifall der Delegierten rief er zum Kirchenaustritt auf: "In dem Verein sollte keiner von uns mehr Mitglied sein."
Zuvor hatten die Kirchen angekündigt, sich an geplanten Demonstrationen unter dem Motto "Unser Kreuz hat keine Haken" beteiligen zu wollen. Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki erklärte dazu, die Teilnehmer gingen "für Weltoffenheit, Toleranz und Solidarität" auf die Straßen. Bereits in der Vergangenheit hatten Kirchenvertreter immer wieder Positionen der AfD als unchristlich verworfen.
Kritik gab es dafür seitens der AfD auch unmittelbar vor Beginn des Parteitages in Köln. Der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen sprach in einem Facebook-Post von "einer Frechheit sondersgleichen". Auf einem mit seinem Post geteilten Bild attestierte er den Kirchen zudem, "ein Schräubchen locker" zu haben. (bod/KNA)