Mietvertrag mit evangelischer Johanniskirche im Bezirk Moabit unterschrieben

Feministin zieht mit Moschee in Berliner Kirche ein

Veröffentlicht am 12.05.2017 um 13:00 Uhr – Lesedauer: 
Ein Muslim betet in einer Moschee
Bild: © KNA
Islam

Berlin ‐ Am Freitag wurde der Mietvertrag unterschrieben, am 16. Juni soll Eröffnung sein: In den Räumen der evangelischen Johanniskirche in Moabit eröffnet bald eine Moschee – und zwar eine besondere.

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Die Rechtsanwältin Seyran Ates hat in einer Berliner Kirche Räumlichkeiten für eine liberale Moschee angemietet, in der Frauen und Männer gleichberechtigt beten und predigen sollen.

Mietvertrag für evangelische Johanneskirche

Die aus der Türkei stammende Autorin und Feministin unterzeichnete am Freitag einen Mietvertrag in der evangelischen Johanniskirche im Bezirk Moabit. Die Eröffnung der Ibn Rushd-Goethe-Moschee in der dritten Etage des Kirchenbaus ist für den 16. Juni geplant. An diesem Tag wird Ates auch ein Buch mit dem Titel "Selam, Frau Imamin" veröffentlichen, in dem sie ihre Beweggründe für die Gründung der Moschee darlegt. In Europa ist der Gelehrte Ibn Rushd (1126-1198) unter dem Namen Averroes bekannt. Er lebte in Andalusien und Marokko, verfasste bedeutende Kommentare zum Werk des griechischen Philosophen Aristoteles.

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"Ich hoffe, dass wir später ein eigenes Gebäude für unsere Moschee haben werden", sagte Ates der Deutschen Presse-Agentur. Es sei wichtig, dass diese Moschee "sichtbar" sei, auch um dem Religionsverständnis der konservativen Islam-Verbände in Deutschland etwas entgegenzusetzen. Die liberale Moschee soll Sunniten, Aleviten, Schiiten und Sufis gleichermaßen offenstehen.

Früheres Mitglied der Islamkonferenz

Seyran Ates (54) kämpft als Anwältin und Aktivistin seit Jahren gegen häusliche Gewalt, vermeintliche "Ehrenmorde" und die Zwangsverheiratung muslimischer Migrantinnen. Sie war Mitglied der Deutschen Islamkonferenz, bevor die Teilnahme auf muslimischer Seite auf Verbandsvertreter begrenzt worden war. (dpa)