Zehn Gebote für Autofahrer
"Du sollst nicht töten" lautet das erste der zehn Gebote – für Autofahrer. Dieser besondere Dekalog für Verkehrsteilnehmer bildet das Kernstück der "Richtlinien für die Straßenpastoral", die der Päpstliche Rat für die Migranten- und Reisendenpastoral am 24. Mai 2007 veröffentlichte. Darin geht es nicht nur um die Vor- und Nachteile moderner Mobilität oder um spirituelle Impulse auf der Straße, sondern auch um Verhaltensanalysen und damit verbundene Ratschläge: "Autos neigen dazu, die primitive Seite des Menschen hervorzubringen und dadurch eher unschöne Ergebnisse zu erzeugen", heißt es etwa. Der Mensch nutze Fahrzeuge zum Beispiel gerne dazu, anzugeben und andere Menschen zu dominieren. Außerdem fluche er beim Fahren und verhalte sich unverantwortlich.
Daher beschäftigt sich das Papier mit den moralischen Aspekten des Autofahrens und betont: Wer am Steuer sitzt, muss sich selbst unter Kontrolle haben, den Sinn der Verkehrsordnung einsehen und sich der Risiken des Fahrens bewusst sein. Aber es geht auch um die moralische Verantwortung aller Verkehrsteilnehmer, die sich vom fünften ("Du sollst nicht töten") und vom siebten Gebot ("Du sollst nicht stehlen") ableiten lassen. Leichtsinnige geistige Abwesenheit und Unachtsamkeit im Straßenverkehr stünden dem entgegen. Die "Richtlinien für die Straßenpastoral" erläutern auch die christlichen Tugenden des Fahrers – Nächstenliebe, Besonnenheit, Gerechtigkeit und Hoffnung. Zu letzterer gehört die Anweisung, vor der Fahrt das Kreuzzeichen zu machen und während der Fahrt zu beten oder Stopps an "spirituell strategischen" Punkten zu machen. Dies wird noch einmal in den "Zehn Geboten der Autofahrer" zusammengefasst:
- Du sollst nicht töten
- Du sollst die Straße als Austausch zwischen Menschen nutzen und nicht zu tödlichem Schaden.
- Du sollst höflich, aufrichtig und besonnen sein. Das wird dir helfen, mit Unvorhergesehenem umzugehen.
- Du sollst großzügig sein und deinem Nachbarn in der Not und besonders Unfallopfern helfen.
- Du sollst Autos nicht als Ausdruck der Stärke und Dominanz nutzen oder als Gelegenheit zur Sünde.
- Du sollst Junge und weniger Junge wohlwollend davon überzeugen, nicht zu fahren, wenn sie nicht in der geeigneten Verfassung dazu sind.
- Du sollst die Familien von Unfallopfern unterstützen.
- Du sollst schuldige Kraftfahrer mit ihren Opfern zur geeigneten Zeit zusammenbringen, damit sie die befreiende Kraft der Vergebung erfahren können.
- Du sollst auf der Straße die verletzlichen Verkehrsteilnehmer schützen.
- Du sollst dich verantwortlich für andere fühlen.