"Theologie des Volkes Gottes" im Fernstudium

An der Päpstlichen Lateran-Universität in Rom wird ab Herbst erneut ein zweijähriges Fernstudium im Fach "Theologie des Volkes Gottes" angeboten. Am gleichnamigen Lehrstuhl könne man erstmals wahlweise auf Deutsch oder Englisch studieren, sagte Lehrstuhlinhaber Achim Buckenmaier gegenüber Radio Vatikan. "Wer dieses Fernstudium wählt, der bekommt einen Durchblick durch das Gesamt der Theologie."
Inhaltlich gehe es um "das Profil des Jüdisch-Christlichen", so Bruckenmaier. "Für uns ist der Ausgangspunkt Israel als das erwählte Volk Gottes." Die Christen seien, wie der Apostel Paulus formulierte, hinzugefügt oder eingepfropft. Die Vorstellung vom Volk Gottes wandere nicht von Israel auf andere Völker über, vielmehr werde sie "erweitert" und "universalisiert".
Roter Faden durch die Theologie
Am ersten Fernstudiengang des Lehrstuhls, der vergangenen Oktober begann, nehmen 30 Studierende teil, heißt es auf der Seite der Uni. Der 2008 gegründete Lehrstuhl geht auf den Volk-Gottes-Begriff des Zweiten Vatikanischen Konzils zurück, der aus dem Alten Testament stammt. Man könne das Neue Testament nicht ohne die Perspektive des Alten Testaments verstehen, so Bruckenmaier. Volk Gottes sei kein Sonderthema, sondern ein roter Faden, der sich durch die ganze Theologie ziehe.
Der Studiengang wendet sich an Personen, die einen akademischen Abschluss haben und die den biblischen Glauben in den Anfragen der Gegenwart besser verstehen wollen. Pro Monat bekommen die Studierenden online in einem sogenannten Lehrbrief didaktisches Material zugestellt. Die Autoren sind zehn Theologen, Philosophen und Kunsthistoriker, die zur Katholischen Integrierten Gemeinde gehören. Zu Beginn, in der Mitte und zum Schluss des Studiengangs ist je eine Präsenzzeit in Rom vorgesehen. Nach einer Abschlussarbeit werde ein akademischer Titel verliehen; man sei noch in Verhandlungen mit der Universität, welcher Titel es werde, so Bruckenmaier. (luk)