Ackermann: Unterschiede in Europa ernst nehmen
Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hält Unterschiede in Europa für Normalität. "Wir müssen unsere Unterschiede ernst nehmen, wenn wir Europa gemeinsam erfolgreich machen wollen", sagte Ackermann, der auch Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax Deutschland ist, am Dienstagabend in Brüssel.
Es sei wichtig, die Prägungen und "konkreten gesellschaftlichen Situationen" in den verschiedenen Mitgliedstaaten wahrzunehmen, so Ackermann bei einer Diskussion über Christentum und Europa. Zugleich betonte er, die EU könne langfristig nur dann erfolgreich sein, wenn sich auch weltweit die Lebensbedingungen verbesserten. "Europa ist keine Insel für sich", so der Bischof.
Ackermann: Menschen nicht nur von Europa fernhalten
Der Fraktionsvorsitzende der Europäischen Volkspartei im Europaparlament, Manfred Weber (CSU), forderte, dass Entwicklungspolitik ein "Topthema" der Politik werde. "Wir müssen uns endlich um Afrika kümmern, hinfahren, zuhören", so Weber.
Für die Flüchtlingspolitik forderte Weber große legale Kontingente sowie dafür eine konsequente Schließung der Grenzen. Besonders benachteiligte Menschen sollten direkt aus Drittstaaten nach Europa geholt werden, etwa vergewaltigte Frauen oder Senioren.
Ackermann betonte dagegen, es dürfe nicht nur darum gehen, Menschen von Europa "fernzuhalten". Es brauche eine "ehrlichere" Entwicklungszusammenarbeit, um die Fluchtursachen in Afrika wirksam zu bekämpfen. Schutzsuchende müssten ein faires Verfahren nach menschenrechtlichen Standards erhalten. (KNA)