Auf Mission zu gehen sei kein Tourismus

Franziskus mahnt Christen zu mehr Mut

Veröffentlicht am 25.06.2017 um 19:06 Uhr – Lesedauer: 
Papst Franziskus beim Angelusgebet.
Bild: © KNA
Papst

Vatikanstadt ‐ Auf Mission zu gehen sei kein Tourismus, sagte Papst Franziskus beim Mittagsgebet. Christen bräuchten Mut zur Glaubensverkündigung. Doch Schutz vor Scheitern und Leiden gebe es nicht.

  • Teilen:

Papst Franziskus verlangt von Christen Mut zur Glaubensverkündigung. Es gebe keine Mission im Zeichen der Ruhe. "Auch in unseren Tagen herrscht Christenverfolgung", sagte er beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz. Das Beispiel dieser Glaubensbrüder mahne Christen, für ihr Bekenntnis "auch unter scheinbar ruhigen Umständen" einzutreten. "Eine Form der Prüfung kann auch die Abwesenheit von Feindseligkeit und Not sein", so der Papst.

Christus sende seine Gläubigen nicht nur "wie Schafe unter die Wölfe", sondern auch als "Wächter unter Menschen, die nicht aus der weltlichen Schläfrigkeit geweckt werden wollen" und die sich "ihre eigenen flüchtigen Wahrheiten" konstruierten. "Auf Mission zu gehen ist kein Tourismus", sagte Franziskus. Christen dürften keine Angst haben vor Menschen, die sie verspotteten, schlecht behandelten oder ignorierten. Es gebe auch "viele, die uns vorneherum anlächeln und hintenherum das Evangelium bekämpfen - wir alle kennen die", so der Papst. Der Auftrag zur Mission garantiere nicht deren Erfolg, ebenso wenig wie er vor Scheitern und Leiden schütze. Ablehnung und Verfolgung seien als Möglichkeit einzukalkulieren. Beim Glaubenszeugnis zählten "nicht die Erfolge, sondern die Treue zu Christus".

HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.

Papst Franziskus bekundete außerdem seine Verbundenheit mit den Opfern des Erdrutsches in China. "Ich bete für die Verstorbenen und Verletzten und für die, die ihr Haus verloren haben. Gott tröste die Familien und stärke die Helfer. Ich bin euch sehr nahe." Schwere Regenfälle im Südwesten Chinas hatten am Samstagmorgen einen Erdrutsch verursacht, der das Dorf Xinmo in der Provinz Sichuan unter sich begrub. Wie internationale Medien unter Berufung auf amtliche chinesische Quellen berichteten, wurden bis Sonntagnachmittag 25 Leichen geborgen, 93 Menschen werden noch vermisst. Die Hoffnung sinke, unter den Geröllmassen noch Überlebende zu finden. Als einzige wurden einige Stunden nach dem Unglück ein junges Ehepaar und deren zweimonatiges Baby lebend geborgen. (jhe/KNA)