Privatsekretär kommentiert Grußwort zu Meisner-Begräbnis

Gänswein: Benedikt wollte Papst nicht kritisieren

Veröffentlicht am 18.07.2017 um 16:17 Uhr – Lesedauer: 
Vatikan

Rom ‐ Die Grußbotschaft von Benedikt XVI. beim Begräbnis von Kardinal Meisner wurde teilweise als Kritik an Papst Franziskus gedeutet. Nun nimmt Privatsekretär Georg Gänswein Benedikt in Schutz.

  • Teilen:

Erzbischof Georg Gänswein hat Spekulationen zurückgewiesen, Benedikt XVI. habe Papst Franziskus in seinem Grußwort zum Begräbnis von Kardinal Meisner kritisieren wollen. "Der emeritierte Papst ist willkürlich instrumentalisiert worden, mit diesem Satz, der auf nichts Konkretes anspielt", sagte der Privatsekretär von Benedikt XVI. der italienischen Tageszeitung "Il Giornale" (Dienstag). Zudem verwies er darauf, dass Benedikt XVI. die Botschaft auf Wunsch von Kölns Kardinal Rainer Maria Woelki verfasst habe.

Benedikt XVI. (2005-2013) hatte in seiner Botschaft geschrieben, Meisner habe in seiner letzten Lebensphase immer mehr aus der tiefen Gewissheit gelebt, "dass der Herr seine Kirche nicht verlässt, auch wenn manchmal das Boot schon fast zum Kentern angefüllt ist". Dies war von einigen Kommentatoren als Kritik an Papst Franziskus gedeutet worden. Gänswein hatte die Botschaft Benedikts am Samstag in Köln verlesen.

Benedikt XVI. habe über die Situation der Kirche von heute und in der Vergangenheit gesprochen und sie mit einem Boot verglichen, das nicht in stillen Gewässern fährt, sagte Gänswein weiter. "Das sagt auch Franziskus". (KNA)

Linktipp: Mahnungen aus Mater Ecclesiae

Zum Tode seines langjährigen Freundes Kardinal Joachim Meisner hat auch Benedikt XVI. sein Beileid bekundet. Sein Gedenkwort wurde im Nachgang als politisches Statement scharf kritisiert. Manches Urteil geht dabei zu weit, sagt katholisch.de-Redakteur Kilian Martin.