Verstorbener hatte Kritik an Beschluss der Familiensynode geäußert

Papst würdigt Dienst von Kardinal Caffarra

Veröffentlicht am 07.09.2017 um 18:03 Uhr – Lesedauer: 
Kardinal Carlo Caffarra war Erzbischof von Bologna.
Bild: © KNA
Trauer

Vatikanstadt ‐ Papst Franziskus und der verstorbene Kardinal Carlo Caffarra hatten nicht das beste Verhältnis: Caffarra war einer der Mitunterzeichner der "Dubia". Trotzdem zeigt sich der Papst bestürzt über seinen Tod.

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Papst Franziskus hat seine Trauer über den Tod von Kardinal Carlo Caffarra bekundet und dessen früherer Erzdiözese Bologna und allen Angehörigen seine Anteilnahme ausgesprochen. "Ich denke mit Zuneigung an diesen lieben Bruder im Bischofsdienst, der mit Freude dem Evangelium gedient und die Kirche intensiv geliebt hat", kondolierte das Kirchenoberhaupt in einem vom Vatikan am Donnerstag veröffentlichten Beileidstelegramm an Caffaras Nachfolger in Bologna, Matteo Maria Zuppi. Caffarra war am Mittwoch im Alter von 79 Jahren in seiner Bischofsstadt gestorben.

Franziskus dankte dem Verstorbenen für seine großzügige pastorale Arbeit als Gründer und Dozent des Päpstlichen Instituts "Johannes Paul II." für Ehe und Familie. Er würdigte ihn als "eifrigen Hirten der Erzdiözese Ferrara-Comacchio und als weisen Führer" in Bologna. Der Papst versprach für den Verstorbenen zu beten und erteilte der ganzen Erzdiözese und den Angehörigen seinen Apostolischen Segen.

Caffarra war Mitunterzeichner der "Dubia"

Caffarra, 1938 im norditalienischen Fidenza geboren, gehörte zu den bedeutenden Moraltheologen Italiens. Von 2003 bis 2015 leitete er das große Erzbistum Bologna. Zuvor war er Erzbischof in Ferrara-Comacchio. Einen Namen hatte sich der Geistliche, der dem konservativen Flügel der Bischofskonferenz angehörte, in den 1990er Jahren als Gründer und Leiter des Ehe- und Familieninstituts an der Lateran-Universität gemacht.

Zuletzt übte Caffarra öffentlich Kritik an Beschlüssen der beiden Bischofssynoden zur Familie. Er war neben dem jüngst verstorbenen Kardinal Joachim Meisner sowie den Kardinälen Raymond Leo Burke und Walter Brandmüller Unterzeichner von fünf kritischen Fragen ("Dubia") an Papst Franziskus. (rom/KNA)