Papst ernennt Untersekretär für Glaubenskongregation
Zweieinhalb Monate nach dem Ausscheiden von Kardinal Gerhard Ludwig Müller hat Papst Franziskus die Leitungsebene der Glaubenskongregation wieder komplettiert. Wie der Vatikan am Donnerstag mitteilte, ernannte er den italienischen Geistlichen Matteo Visioli (51) zum neuen Untersekretär der Kurienbehörde und damit zur Nummer drei in deren interner Hierarchie. Visioli ist ein promovierter Kirchenrechtler mit umfassenden Erfahrungen in Seelsorge und Verwaltung.
Der Italiener folgt auf seinen Landsmann Giacomo Morandi, der vom Papst im Juli zum Sekretär der Glaubenskongregation befördert wurde. Diesen Posten hatte zuvor Luis Francisco Ladaria Ferrer inne, den der Papst zum Nachfolger Müllers bestimmt hatte.
Der am 20. Juli 1966 in Parma geborene Visioli war seit 2010 als Bischofsvikar für die Seelsorge im Bistum seiner Heimatstadt verantwortlich. Zudem ist er Präsident des Vereins "Caritas children" und Dozent für Kirchenrecht an der Päpstlichen Universität Gregoriana, wo er auch studierte. 1999 erwarb er einen Doktortitel im Kirchenrecht. Anschließend wirkte er unter anderem in der Pfarrseelsorge und in der Güterverwaltung der Italienischen Bischofskonferenz.
Der Papst hatte Müllers Amtszeit im Juli nach Ablauf von fünf Jahren nicht verlängert. Gründe dafür nannte der Vatikan nicht. Beobachter verweisen auf distanzierende Äußerungen Müllers zu "Amoris laetitia" sowie eine mangelnde Kooperationsbereitschaft mit anderen Kurienbehörden. Müller selbst sagt in einem Interview, der Papst wolle die Chefs von Kurienbehörden fortan generell nur noch fünf Jahre im Amt belassen. (tja)