Kirche zeichnet journalistische Beiträge aus
Journalistische Beiträge über Spätabtreibungen und über syrische Flüchtlingskinder in der Türkei wurden in diesem Jahr mit dem Katholischen Medienpreis ausgezeichnet. Bei einem Festakt am Montagabend in Bonn bekam Jeanne Turczynski den mit 5.000 Euro dotierten Preis in der Kategorie Elektronische Medien und Claas Relotius in der Kategorie Printmedien. Die 2.000 Euro des erstmals ausgelobten Sonderpreises der Jury gingen an Christina Fee Moebus für den Crossmedia-Beitrag "Der Gespensterschiff-Prozess" des Nordwestradios über ein Folterschiff der Nazis in Bremerhaven.
Turczynski wurde für die einstündige Sendung "Risiko Spätabbruch. Eine Entscheidung zwischen Leben und Tod" des BR auf Bayern 2 ausgezeichnet. An vier konkreten Fällen zeige die packende Hörfunksendung in welche Gewissenskonflikte Betroffene geraten, wenn während der Schwangerschaft ein "Defekt", etwa das Down-Syndrom, diagnostiziert wird, heißt es in der Begründung der Jury. Sie habe ein medienübergreifendes Werk gemacht und konsequent von der Verbreitung in Sozialen Netzwerken her gedacht.
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Relotius bekam den Preis für den Artikel "Königskinder", der im Magazin "Der Spiegel" erschienen war. Der Text berichtet vom Schicksal zweier syrischer Geschwister, die seit zwei Jahren in der Türkei leben – in zwei Lagern, die 300 Kilometer voneinander entfernt sind. Es sei das große Verdienst des Autors, hinter das Abkommen der EU mit der Türkei zu schauen und auf Schicksale aufmerksam zu machen, nach denen hierzulande kaum jemand fragt. Auch die Medien interessiere das Thema nicht sonderlich, merkt die Jury kritisch an.
Der Medienpreis der Kirche wird jährlich von der Deutschen Bischofskonferenz gemeinsam mit dem Katholischen Medienverband e. V. (KM.) und der Gesellschaft Katholischer Publizisten e. V. (GKP) verliehen. (luk)
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