Papst ruft für 2019 Gebetsmonat für Weltmission aus
Papst Franziskus hat den Oktober 2019 als "außerordentlichen Monat der Mission" ausgerufen. Gerade in Zeiten, die von Krieg geprägt seien sowie vom "betrüblichen Willen, die Unterschiede zu betonen und Auseinandersetzungen zu schüren", sei es wichtig, allen Menschen mit neuem Eifer die gute Nachricht der Bibel zu überbringen, heißt es in einem Brief des Papstes an den Chef der vatikanischen Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Kardinal Fernando Filoni, von diesem Sonntag.
Durch den Gebetsmonat solle das "Bewusstsein der missio ad gentes" gestärkt werden und neuer Schwung in die "missionarische Umgestaltung des Lebens und der Seelsorge" kommen. Die Verkündigung des Glaubens gegenüber allen, die Christus fern sind, sei nicht nur "erste Aufgabe der Kirche", sondern auch ihre "größte Herausforderung", so der Papst.
Linktipp: "Missionierung hat einen negativen Beigeschmack"
Die Kirche begeht heute den Sonntag der Weltmission. Bei vielen Menschen verursacht das Wort "Mission" jedoch noch immer Unwohlsein. Katholisch.de hat mit dem Jesuiten und Missionsexperten Markus Luber über den historisch belasteten Begriff und das heutige Missionsverständnis der Kirche gesprochen.Der außerordentliche Monat für die Weltmission 2019 steht in der Tradition des Apostolischen Schreibens "Maximum illud". Mit der Terminwahl im Herbst 2019 verweist Franziskus auf die Veröffentlichung des Papstschreibens zur Missionierung 100 Jahre zuvor: In dem Dokument vom 30. November 1919 legte Papst Benedikt XV. (1914-1922) Eckpunkte der Missionsarbeit dar. Dabei forderte er unter anderem Respekt vor anderen Kulturen und grenzte die kirchliche Verkündigung von kolonialen Bestrebungen ab.
Ein Zustand permanenter Mission
Das Anliegen von damals sei von bleibender Aktualität und mehr Einsatz für die Mission unaufschiebbar, so Franziskus. "Ich hoffe, dass alle Gemeinschaften dafür sorgen, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um auf dem Weg einer pastoralen und missionarischen Neuausrichtung voranzuschreiten, der die Dinge nicht so belassen darf, wie sie sind", heißt es in seinem Schreiben. Anstelle von "reiner Verwaltungsarbeit" müssten alle Regionen der Erde in einen "Zustand permanenter Mission" versetzt werden.
Die Kirche muss laut Franziskus dabei ihren Rückzug in die "eigenen sicheren Grenzen" sowie "jede Form eines pastoralen Pessimismus" und "steriler Nostalgie" überwinden. Er fordert, sich "der freudvollen Neuheit des Evangeliums zu öffnen". Der Monat der Weltmission soll nach dem Wunsch des Papstes Initiativen der Glaubensweitergabe fördern, das Gebet für die Mission vertiefen und zur biblischen und theologischen Reflexion über die Mission genutzt werden. Auch die christliche Nächstenliebe sowie die Zusammenarbeit und Solidarität unter den Kirchen will der Papst mit der Aktion stärken. (KNA)