Elisabeth von Thüringen schlägt Gottesmutter
Franz von Assisi ist der beliebteste Heilige der katholisch.de-Leser – zumindest, wenn es nach der Umfrage auf Facebook an Allerheiligen geht. Über 300 Nutzer hatten auf die Frage geantwortet, wer ihr Lieblingsheiliger sei, und manchmal sogar mehrere Patrone angegeben. 44 mal fiel dabei die Wahl auf Franziskus, dicht gefolgt von Antonius von Padua (43 Nennungen). Dahinter kommen Johannes Paul II. (22), Josef (16) und Pater Pio (14). Unter den weiblichen Heiligen war Elisabeth von Thüringen (17) die meistgenannte, gefolgt von der Gottesmutter Maria (14), Therese von Lisieux (9), Maria Magdalena (8) und Barbara (5). Auch weniger bekannte Heilige wie Rita von Cascia, Eligius von Noyon oder Dymphna von Geel waren unter den Nennungen.
Viele Kommentatoren begründeten außerdem, warum sie sich mit dem oder der Heiligen besonders verbunden fühlen. Häufig nannten viele ihren Namenspatron und erklärten, ein spezielles Verhältnis zu ihm oder ihr aufgebaut zu haben. Andere betonen die Vorbildfunktion: "Sein Leben mit der Natur und den Tieren ist immer aktuell und unsere aktuelle Welt könnte von ihm lernen", schreibt ein Nutzer über Franz von Assisi, "Inspiration pur", ein anderer. Der Gründer des Franziskaner-Ordens und Patron von Papst Franziskus lehnte Reichtum ab und predigte Menschen und sogar Tieren das Evangelium. Inspirierend finden viele Leser offenbar auch das Leben von Therese von Lisieux: Die französische Mystikerin und Kirchenlehrerin wurde neunmal genannt, oft mit der Begründung, eine Bereicherung für die Spiritualität und das geistliche Leben zu sein.
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Andere der genannten Heiligen sind ebenso Vorbilder: Seine Wahl von Johannes Paul II. begründet ein Leser etwa damit, keine Persönlichkeit unserer Zeit sei so bedeutend wie er. Der polnische Pontifex war erst im April 2014 von Papst Franziskus heiliggesprochen worden. Die Wahl anderer Heiliger verbinden die Nutzer mit den guten Erfahrungen, die sie nach der Anrufung dieses Heiligen gemacht haben. Vor allem bei Antonius von Padua, der der Patron für das Wiederfinden verlorener Gegenstände ist, scheint das so zu ein. "Er hat mir schon oft Beistand geleistet", heißt es in einem Kommentar, "ein Gebet, und man findet, was verschwunden ist", in einem anderen. Und ein dritter User schreibt: "Fast schon magisch, wie er einen an die Stelle führt, wo man etwas verlegt hat." Bei Pater Pio berichten ebenso einige von ihren Erfahrungen und beschreiben, wie der italienische Mönch und Mystiker ihnen etwa bei einer Erkrankung geholfen hat. Und nicht zuletzt ist offenbar auch die Berufswahl für einige Menschen ein Anlass, einen Lieblingsheiligen zu haben: Einige nannten den heiligen Florian mit der Begründung, bei der Feuerwehr tätig zu sein, und Christophorus, Patron der Reisenden, wurde von einem Spediteur gewählt.
Der Pferdepatron und der heilige Brutzler
Einige Nutzer wählten eher unbekannte Heilige. "Für die hoffnungslosen Fälle" sei Rita von Cascia zuständig, schrieb beispielsweise eine Nutzerin. Zum Ruf als Helferin in aussichtslosen Nöten kam die italienische Nonne und Mystikerin, weil an ihrem Grab viele Wunder geschehen sein sollen. Sie wird vor allem in Italien verehrt. Das bekannteste Wunder von Eligius von Noyon ist wohl der Grund, warum er zum Pferdepatron wurde: Der Goldschmied soll einem störrischen Pferd das Bein abgeschnitten, das Hufeisen daran befestigt und das Bein wieder angesetzt haben. Dymphna von Geel ist Patronin der psychisch Kranken. Der Überlieferung nach floh die Tochter eines geisteskranken irischen Königs vor dessen sexuellen Nachstellungen. Weil sie ihr Leben aber Christus weihen wollte, wurde sie von ihm enthauptet.
Einige Nutzer nahmen die Frage mit Humor und schlugen Fantasie-Schutzheilige vor: etwa der heilige Brutzler, Patron für die Grillsaison, Sankt Nimmerlein, Heiliger für Menschen mit "Aufschieberitis" oder der heilige Bimbam, Schutzheiliger der Glocken. Recht häufig, insgesamt viermal, wurde auch die eigene Oma angeben.
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