ZdK: Wenden uns nicht gegen Papst und Kirche
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) verwahrt sich gegen Vorwürfe, das Gremium wende sich gegen Kirche oder Papst. "Zugegeben, die Papsttreue ist manchem vielleicht schon einmal schwerer gefallen als in den letzten Jahren", sagte Präsident Thomas Sternberg am Freitag in Bonn auf der ZdK-Vollversammlung. "Aber für das ZdK kann ich sagen: Entgegen allen Etikettierungen, mit denen das gerne in Zweifel gezogen wird: Wir waren immer papsttreu." Dies sei stets eine Selbstverständlichkeit gewesen.
Die Vorwürfe, gegen die Sternberg sich wendet, kommen immer wieder aus konservativen Kirchenkreisen. So hatte etwa Hubert Gindert, Mitbegründer und Sprecher des konservativen "Forums Deutscher Katholiken", im Oktober gegenüber katholisch.de gesagt: "Nach unserer Meinung weicht das ZdK in wesentlichen Fragen vom Glauben der Kirche ab." Es passe sich vielmehr an den Zeitgeist an. Als Beispiele nannte er das Festhalten des ZdK an der Schwangerenkonfliktberatung "Donum vitae", die Zustimmung zur "Genderideologie" sowie Forderungen nach Frauendiakonat und Frauenpriestertum, die laut Gindert dem katholischen Glauben widersprechen. Das ZdK repräsentiere nicht die Katholiken in Deutschland und stehe auch nicht für Neuevangelisierung oder einen Neuaufbruch im Glauben, so Gindert. Die Vorwürfe bezüglich der Forderungen nach Frauenpriestertum wies das ZdK damals zurück.
Weder links noch rechts
In seiner Rede sagte Sternberg jetzt, das ZdK sei weder links noch rechts. Es repräsentiere vielmehr "den deutschen Katholizismus in seinen vielen Ausprägungen und hat sich nie – was überhaupt für eine alberne Vorstellung – gegen die Kirche gestellt". Das ZdK sei nie ein Gegner der Kirche gewesen, entsprechende Vorwürfe seien "geradezu grotesk". Man arbeite gemeinsam an einem Ziel, betonte Sternberg.
Der ZdK-Präsident ging in seiner Rede auch auf die Kampagne "Pro Pope Francis" ein, die er als sympathisch bezeichnete. Er selbst habe sie auch unterschrieben, so Sternberg. "Und doch ist es schade, um nicht zu sagen fatal, dass es einer solchen Kampagne überhaupt in unserer katholischen Kirche bedarf." Die Initiative will Papst Franziskus und dessen "Pastoralkultur" der Barmherzigkeit gegen innerkirchliche Kritiker verteidigen. Zehntausende Menschen haben bisher unterzeichnet. (tmg/KNA)