Verklumptes Blut des heiligen Januarius verflüssigt sich wie erwartet

Blutwunder in Neapel wieder pünktlich eingetreten

Veröffentlicht am 16.12.2017 um 18:00 Uhr – Lesedauer: 
Reliquienschrein und Reliquiar mit der Blutampulle des Heiligen Januarius am 19. September 2016 beim Fest des Sankt Januarius (italienisch "San Gennaro") im Dom von Neapel.
Bild: © KNA
Reliquien

Neapel ‐ Das in einer gläsernen Ampulle aufbewahrte verklumpte Blut des Stadtpatrons verflüssigte sich - so wie es die Bewohner der Stadt zu diesem Zeitpunkt erwarten. Nur 2016 hatte es eine Unregelmäßigkeit gegeben.

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In Neapel ist das sogenannte Blutwunder des heiligen Januarius wieder pünktlich eingetreten. Wie italienische Medien berichteten, verflüssigte sich das in einer gläsernen Ampulle aufbewahrte verklumpte Blut des Stadtpatrons am Samstagmittag. Der 16. Dezember ist einer von drei Terminen im Lauf eines Jahres, an dem sich das Ereignis üblicherweise vollzieht. Das Datum erinnert an die Warnung vor einem größeren Vesuvausbruch im Jahr 1631.

Unregelmäßigkeiten als schlechtes Omen

Die beiden anderen Termine sind am Samstag vor dem ersten Mai - dem Fest der Übertragung der Reliquien nach Neapel - und der Festtag des Heiligen am 19. September. An diesem Tag im Jahr 305 soll "San Gennaro" laut Überlieferung unter dem römischen Kaiser Diokletian in Pozzuoli bei Neapel enthauptet worden sein.

Erstmals bezeugt wurde das Blutwunder im Jahr 1389. Seither entwickelte sich eine volkstümlich geprägte Frömmigkeit um den Heiligen. Unregelmäßigkeiten wie im Dezember 2016, als das Wunder auf sich warten ließ, geltent den Neapolitanern als schlechtes Omen. Im vergangenen Jahr appellierte der Hüter der Reliquie, Monsignore Vincenzo De Gregorio, an die wartenden Gläubigen im Dom, nicht in Panik zu verfallen. "Wir dürfen nicht an Katastrophen und Unglücke denken", so der Geistliche. Davor war das Wunder zuletzt 1980 ausgeblieben. Dies brachten die Neapolitaner mit dem Erdbeben von Irpinia in Verbindung; durch die verheerendste Naturkatastrophe der italienischen Nachkriegszeit starben damals 2.900 Menschen. (gho/KNA)