US-Bischofskonferenz unter Trump politischer
Im ersten Jahr der Präsidentschaft von Donald Trump hat sich die US-Bischofskonferenz weitaus häufiger in politische Debatten eingemischt als 2016. Bis Mitte Dezember seien 115 öffentliche Stellungnahmen herausgegeben worden, während es im Vorjahr nur 47 waren, berichtet das US-Nachrichtenportal Crux am Dienstag. Fast jede Woche sei mindestens ein Kommentar, eine Reaktion oder eine Erklärung von Vorsitzenden der Ausschüsse veröffentlicht worden.
Die Stellungnahmen reichten von Trumps Einreise-Bann für Muslime im Januar bis zur im Dezember debattierten Steuerreform. Laut Crux erreichten die Kommentare der katholischen Kirche des Landes zur Immigrationspolitik das größte Echo in der Öffentlichkeit. Alle Stellungnahmen basierten auf der traditionellen katholischen Soziallehre und betonten die Notwendigkeit, die Menschenwürde in jedem Fall zu schützen. Man wolle etwa für die Armen sorgen und die Familien stärken, sagte Bischof Frank Dewane aus Venice in Florida. Weitere Themen waren Rassismus, Gesundheitsfürsorge, Umwelt und Klimawandel sowie Religionsfreiheit.
Laut Dewane hat die Bischofskonferenz nicht bewusst entschieden, viele Erklärungen abzugeben. Es sei vielmehr notwendig geworden, eine katholische Perspektive in die politischen Debatten einzubringen, die im Weißen Haus und im Kongress diskutiert werden, so der Vorsitzende der Abteilung für inländische Justiz und menschliche Entwicklung der Bischofskonferenz. Die Richtlinien der Kirche blieben immer gleich, aber nun seien Themen aufgekommen, die tief auf die Prinzipien einwirkten, nach denen die Kirche die Gesellschaft ausrichten möchte. (luk)