Das war der erste Tag des Papstes in Chile
Papst Franziskus ist da. Und das Programm bei seiner 22. Auslandsreise nach Chile und Peru hat es in sich. Im Fokus stehen - wie sollte es anders sein - die Menschen an den Rändern der Gesellschaft. Dazu zählen die Ureinwohner ebenso wie die Migranten. Katholisch.de hält Sie über die Termine des Papstes und die Ereignisse um ihn herum auf dem Laufenden.
23 Uhr: Mahnung an Chiles Bischöfe: Nein zum Klerikalismus
Papst Franziskus hat die chilenischen Bischöfe vor jeder Art von Klerikalismus gewarnt. In ihrer Amtsführung wie bei der Priesterausbildung müssten sie "darüber wachen", dass "diese Versuchung" nicht um sich greife, sagte der Papst am Dienstagabend bei einer Begegnung in der Sakristei der Kathedrale von Santiago.
Klerikalismus sei eine Karikatur der eigentlichen Berufung zum Priester und füge dem Volk Gottes großen Schaden zu, da er Talente und Initiativen von Laienchristen einschränke. "Laien sind weder unsere Hilfsarbeiter noch unsere Angestellten", mahnte Franziskus. Sie dürften "nicht bloß als Papageien wiederholen", was Bischöfe und Priester sagten.
Die Priester von morgen, so der Papst weiter, müssten ihre Aufgabe in einer säkularisierten Welt ausüben. Dies müsse in geschwisterlicher Einheit mit dem ganzen Gottesvolk geschehen, Seite an Seite mit den Laien. Auch Priester seien nicht mehr gefeit gegen das "postmoderne Gefühl", nirgends richtig dazuzugehören. Dagegen gelte es, das Bewusstsein dafür zu stärken, zum ganzen Volk Gottes zu gehören.
22.30 Uhr: An die Kirche in Chile: Stellt euch der Realität
In einer Rede vor Hunderten Priestern und Ordensleuten hat Papst Franziskus die katholische Kirche in Chile zu einer ehrlichen Bestandsaufnahme aufgerufen. Angesichts von Missbrauchsfällen, öffentlicher Kritik und großen gesellschaftlichen Veränderungen dürfe sie sich nicht einschließen oder von früheren Zeiten träumen, sagte der Papst in der Kathedrale von Santiago.
Erneut sprach Franziskus dabei "das schwere und schmerzhafte Übel" des Missbrauchs an sowie Schmerz und Leid, die das auch für Mitglieder und Mitarbeiter der Kirche bedeute: etwa auf der Straße oder in der U-Bahn beschimpft zu werden. "Aus diesem Grunde schlage ich vor, dass wir Gott um die klare Einsicht bitten, die Realität beim Namen zu nennen." Er wolle auch um die Kraft zur Bitte um Vergebung bitten und um die Fähigkeit, auf das zu hören, was der Herr sage.
Santiagos Erzbischof, Kardinal Ricardo Ezzati, hatte in seiner Begrüßung bereits von "schwierigen Stunden der Unruhe und großen Herausforderungen" für die chilenische Kirche gesprochen. Neben der "Treue der großen Mehrheit" seien auch "das Unkraut des Bösen und als dessen Folge Skandale und Glaubensabfall gewachsen".
Lage der Kirche wie Situation des enttäuschten Petrus
Der Papst verglich die Lage der Kirche in Chile mit der Situation des enttäuschten Petrus nach dem Tod Jesu. So wie Petrus nach Galiläa zurückgekehrt und vom Fischen mit leeren Netzen zurückgekommen sei, so fühlten sich viele kirchliche Mitarbeiter. Mit der dreimaligen Frage, "Petrus, liebst du mich?", habe der auferstandene Christus Petrus davor bewahren wollen, auf seinem Versagen mit Verleugnung und Zweifeln "herumzukauen". Stattdessen habe er Petrus gestärkt, indem er ihm vergeben habe.
Wie Petrus seien auch Priester, Ordensleute und Seminaristen "keine Superhelden", sondern "Männer und Frauen, die sich bewusst sind, dass ihnen vergeben worden ist". Daher sollten die Katholiken in Chile ihre Wunden nicht verbergen oder verstecken. Denn "eine verwundete Kirche kann die Wunden der Welt von heute verstehen und sich diese zu eigen machen, sie erleiden, begleiten und zu heilen versuchen", so Franziskus in der mehrfach von Applaus unterbrochene Rede.
Er sei "etwas besorgt", wenn kirchliche Gemeinschaften versuchten, "groß herauszukommen". Stattdessen sollten sie die Ärmel hochkrempeln und sich um das Leid der Menschen kümmern. Diese erwarteten und bräuchten keine Superhelden, sondern hofften auf Hirten mit Mitleid, die Hilfe leisteten.
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21.15 Uhr: Franziskus ermutigt Gefangene
Bei einem Besuch im Frauengefängnis von Santiago hat Papst Franziskus den Gefangenen Mut zugesprochen. "Jede Anstrengung beim Kampf für ein besseres Morgen wird belohnt werden - auch wenn sie oft erfolglos erscheinen mag", sagte der Papst in der Haftanstalt "San Joaquin". In einer leidenschaftlich vorgetragenen und mehrfach von Applaus unterbrochenen Rede forderte er eine bessere Wiedereingliederung für Häftlinge. "Die Gesellschaft hat die Pflicht, euch alle zu reintegrieren", sagte er. In Anwesenheit von Präsidentin Michelle Bachelet mahnte das Kirchenoberhaupt zudem, die öffentliche Sicherheit nicht nur durch mehr Kontrolle zu stärken. Ebenso brauche es Prävention durch mehr Arbeit, Bildung und Gemeinschaft.
Zu Beginn der 45-minütigen Begegnung mit rund 500 Insassinnen des Gefängnisses war der Papst von der Anstaltsleitung, Gefängnisseelsorgern und Gefangenen mit ihren Kindern unter lautem Jubel als "Freund" begrüßt worden. Eine Gefangene berichtete von ihrem Schicksal und dem vieler minderjähriger Mütter und ihrer Kinder in der Haft. Sie bat auch im Namen ihrer Mitgefangenen "alle um Vergebung", die sie mit ihren "Straftaten geschädigt haben". Franziskus dankte der Frau ausdrücklich für den "Mut und die Demut" ihres Bekenntnisses. Um Vergebung zu bitten, sei für jeden Menschen notwendig. Niemand sei ohne Sünde.
18.15 Uhr: Medien: Wasserwerfer gegen Demonstranten
Vor der Papstmesse in Chile ist es in der Hauptstadt Santiago zu Protesten gekommen. Laut dem chilenischen Nachrichtenportal "24horas" versammelten sich am Dienstag auf einer Hauptstraße im Süden der Metropole Dutzende Demonstranten, die mit einem "Marsch der Armen" gegen die Visite des Kirchenoberhaupts protestieren wollten. Andere Quellen sprachen von rund 250 Teilnehmern. Die Polizei habe Wasserwerfer und Tränengas eingesetzt. Sechs Personen seien festgenommen worden. Über mögliche Verletzte gab es keine Berichte.
Im Stadtzentrum, wo im O'Higgins-Park die Messe mit bis zu 400.000 Menschen stattfand, war von der Kundgebung nichts wahrzunehmen. Papst Franziskus hält sich seit Montag zu einem Besuch in Chile auf. Im Vorfeld wurde Kritik an den damit verbundenen Kosten laut. Die katholische Kirche steht zudem wegen eines Missbrauchsskandals unter öffentlichem Druck.
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17.15 Uhr: Vertreter aus Armenvierteln kritisieren Entfernung zum Papst
Vertreter aus Armenvierteln Santiagos haben eine zu große Entfernung zu Papst Franziskus kritisiert. Wie die Zeitung "El Mostrador" berichtet, äußerte auch die Pfarrei San Luis Beltran, in der sich das Grab des "Armenbischofs" Enrique Alvear befindet, Unmut über die räumliche Distanz der Betroffenen. Menschen aus einkommensschwachen Vierteln hätten kaum Gelegenheit, den Papst zu sehen, hieß es. Zugleich hielten sich im Umfeld der Päpstlichen Nuntiatur vornehmlich Leute auf, die aus Schulen des Opus Dei stammten.
16.15 Uhr: Gottesdienst: Papst fordert mehr Einsatz für "neues Chile"
In einem Gottesdienst vor rund 400.000 Menschen hat Papst Franziskus die Chilenen zum weiteren friedvollen Aufbau ihres Landes aufgerufen. "Selig seid ihr, die ihr (...) kämpft und arbeitet für dieses neue Chile", sagte er am Dienstagvormittag (Ortszeit) mit Verweis auf die Bergpredigt Jesu. Es gelte, sich "die Hände schmutzig zu machen und dafür zu arbeiten, dass andere in Frieden leben können". In seiner Predigt im O'Higgins-Park von Santiago zitierte Franziskus auch den früheren Erzbischof von Santiago, Kardinal Raul Silva (1907-1999): "Wenn du den Frieden willst, arbeite für die Gerechtigkeit." Dafür gab es spontanen Applaus.
Gerechtigkeit aber sei mehr als die Aufforderung, nicht zu stehlen, sondern verlange, "dass jeder Mensch als Mensch behandelt wird". Damit könne man Frieden quasi "auf einen Schlag säen", so Franziskus, und zwar "durch Nähe, durch Verbundenheit". Dabei wüssten "die Arbeiter des Friedens", dass sie oftmals "große oder subtile Engherzigkeit oder Machtstreben" zu überwinden hätten. Gleichzeitig kritisierte Franziskus in seiner Predigt Resignation und lähmende Bewegungslosigkeit sowie Flucht vor Problemen.
Der Gottesdienst in Chiles zweitgrößtem öffentlichen Park im Zentrum der Hauptstadt war die erste große Messe des Papstes bei seinem aktuellen Lateinamerika-Besuch. Dazu waren teils beträchtliche Pilgergruppen auch aus anderen Ländern Lateinamerikas angereist. Viele Menschen hatten seit den ersten Stunden des Tages gewartet oder gar auf dem Gelände übernachtet.
Während der Messe trugen auch Vertreter unterschiedlicher Volksgruppen in ihren Trachten Gaben zum Altar. Der Gottesdienst war die erste Papstmesse seit der Seligsprechung der in Chile verehrten Teresa de Jesus des los Andes (1900-1920) an gleicher Stelle durch Papst Johannes Paul II. (1978-2005) im Jahr 1987.
14.30 Uhr: Papst: Ureinwohner und Jugendliche hören
Papst Franziskus hat Chiles scheidende und künftige Regierung aufgefordert, sich stärker für die Jugend und die indigenen Völker des Landes einzusetzen. Sie sollten dafür arbeiten, dass Demokratie keine Formalie bleibe, sondern zu einem Ort werde, an dem "alle ohne Ausnahme" mitbauen könnten, sagte der Papst in der Hauptstadt Santiago vor Regierungsvertretern und Diplomaten. Die Zukunft des Landes liege "großenteils in der Fähigkeit zum Zuhören".
Besonders Arbeitslose, indigene Völker, Migranten sowie Junge und Alte müssten gehört werden. Gerade die alteingesessenen Völker seien "oft vernachlässigt" worden. "Ihre Rechte müssen beachtet und ihre Kultur geschützt werden, damit nicht ein Teil der Identität und des Reichtums dieser Nation verloren geht", führte der Papst aus. Zuvor war er vor dem Präsidentenpalast La Moneda von der noch amtierenden Staatspräsidentin Michelle Bachelet empfangen worden.
Mit Blick auf Ökologie und nachhaltige Entwicklung sagte Franziskus, von der Weisheit der alteingesessenen Völker könne man lernen, "dass es keine Entwicklung für ein Volk gibt, das der Erde und allem und allen, die sie umgeben, den Rücken kehrt". In Chile kommt es immer wieder zu teils gewaltsamen Konflikten zwischen den stark ökologisch ausgerichteten Indigenen und Wirtschaftsinteressen in- und ausländischer Unternehmen. Der Papst mahnte die Verantwortlichen zudem, jungen Menschen bessere Bildungschancen zu ermöglichen. Das chilenische Bildungssystem, das zumeist Kindern reicher Familien zugute kommt, steht seit langem in der Kritik.
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13.15 Uhr: Papst bittet um Verzeihung für Missbrauch durch Kleriker
Der Papst hat die Opfer und Angehörigen von Missbrauch durch Geistliche in Chile um Verzeihung gebeten. In seiner Ansprache vor Mitgliedern der Regierung und des Diplomatischen Corps in der Hauptstadt Santiago: "Ich kann nicht umhin, den Schmerz und die Scham zum Ausdruck zu bringen, die ich im Angesicht jenes nicht wieder gutzumachenden Schadens empfinde, der Kindern durch Geistliche zugefügt worden ist." Für diese Aussage erhielt der Papst spontan langen Beifall. Zusammen mit den Bischöfen des Landes wolle er die Opfer "mit allen Kräften unterstützen" und sich "dafür einsetzen, dass sich das nicht wiederholt", so Franziskus.
Zu Beginn des Besuchs in Chile hatte es am Montagabend am Fahrtweg des Papstes Demonstrationen gegen sexuellen Missbrauch in der Kirche gegeben. Kurz vor seiner Ankunft hatte eine Website die Namen von 80 katholischen Geistlichen veröffentlicht, denen angeblich sexueller Missbrauch vorgeworfen wird. Auf der Liste stünden Geistliche, deren Taten längst bekannt sein könnten, wenn es eine entsprechende Meldepflicht für die katholische Kirche in Chile gäbe, heißt es auf der Website "BishopAccountability.org".
Derweil kündigten katholische Laien weitere Proteste während des Papstbesuchs an. Sie werfen dem Bischof von Osorno, Juan Barros, vor, Fälle von Kindesmissbrauch vertuscht zu haben. Barros weist alle Vorwürfe zurück. In dem im Süden Chiles gelegenen Bistum kommt es seit mehr als einem Jahr immer wieder zu Protesten gegen den Bischof.
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12.45 Uhr: Wieder zwei Kapellen niedergebrannt
In Chile sind vor dem Besuch von Papst Franziskus in der Unruheprovinz La Araucania erneut zwei kleine Kirchen abgebrannt. Laut Bericht des Nachrichtenportals "24Horas" (Dienstagmorgen Ortszeit) handelt es sich um zwei Kapellen, die bis auf die Grundmauern niederbrannten. Ein Sprecher der Feuerwehr erklärte, wegen der massiven Zerstörung sei es schwierig, Beweismaterial für die Brandursache zu ermitteln. Auffällig sei allerdings, dass beide Kapellen fast zeitgleich brannten. In anderen Berichten war sogar von drei attackierten Kirchen die Rede.
Zuletzt gab es in Chile immer wieder Brandanschläge auf kirchliche Einrichtungen, zu der sich radikale Angehörige der Minderheit der Mapuche bekannten. Die indigene Gruppe "Weichan Auka Mapu" begründete ihre Anschläge damit, dass Kirchenvertreter mitverantwortlich für Repressionen gegen die Mapuche seien. Staatspräsidentin Michelle Bachelet hatte sich erst vor wenigen Wochen für das historische Unrecht entschuldigt, das den Mapuche in der jüngsten Geschichte widerfahren sei, und zu einem Dialog eingeladen.
12.30 Uhr: Zuschauer der Papstankunft erliegt Herzinfarkt
In Chile ist ein Zuschauer bei der Ankunft von Papst Franziskus tot zusammengebrochen. Der 58-Jährige starb offenbar an einem Herzinfarkt, wie chilenische Medien (Dienstag) berichten. Der Mann hatte am Montagabend (Ortszeit) in der Hauptstadt Santiago am Straßenrand auf das Papamobil gewartet und sackte plötzlich zusammen. Sanitäter konnten nur noch den Tod feststellen.
11.15 Uhr: Rund 30 Verhaftungen bei Protesten
Rund 30 Demonstranten sind im Süden Chiles am Rande eines Protests gegen die Regierung festgenommen worden. Die Demonstrationen richteten sich gegen die sozialistische Regierung von Michelle Bachelet, die dem Papst nicht das richtige Bild der chilenischen Realität zeige, berichten lokale Medien (Dienstagmorgen Ortszeit).
In der Stadt Concepcion kam es dabei laut Polizeiangaben zu Ausschreitungen. Dort hatten die Behörden keine Genehmigung für die Demonstration erteilt. Laut den Organisatoren wurden rund 200 Menschen am Protest gehindert. "Wir sind nicht gegen den Besuch des Papstes, wir sind gegen das Bild, dass die Regierung zu vermitteln versucht", sagte ein Sprecher dem örtlichen Fernsehen.
Lokalen Medienberichten zufolge gesellten sich auch einige Pro-Mapuche-Demonstranten zu den Protestzügen. Sie kämpfen für Rechte der chilenischen Ureinwohner. Vertreter indigener Organisationen kritisierten zuletzt den Bischof von Temuco, Hector Vargas, weil sich dieser einem direkten Dialog über die Papstmesse auf der umstrittenen Militärbasis Maquehue am Mittwoch entzogen habe. Dort waren zu Diktaturzeiten politische Gegner gefoltert worden. Das Grundstück gehörte einst den Mapuche.
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10.30 Uhr: Diktaturopfer bitten Papst um Hilfe
Angehörige der Vereinigung von vermissten Opfern aus der Militärdiktatur (1973 bis 1990) in Chile haben Papst Franziskus um Mithilfe gebeten. Drei Vertreter der Organisation werden das Kirchenoberhaupt im Rahmen seines bis Donnerstag dauernden Besuchs treffen. "Wir werden den Papst bitten, dass er den Militärs mitteilt, dass es ein Ende haben muss mit den geheimen Absprachen und dem Verschweigen. Wir wollen wissen wo unsere Angehörigen sind - ohne Ausnahme", sagte einer der Opfervertreter chilenischen Medien am Dienstag (Ortszeit).
In Chile wurden während der Diktatur unter General Augusto Pinochet (1973-1990) nach offiziellen Angaben rund 33.000 Menschen aus politischen Gründen eingesperrt und gefoltert. Rund 3.200 Menschen starben an Folgen staatlicher Gewalt; 1.192 Menschen verschwanden spurlos.
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23.30 Uhr: Papst in Chile eingetroffen
Papst Franziskus ist am Montagabend in der chilenischen Hauptstadt Santiago eingetroffen. Es ist der Auftakt zu einem einwöchigen Besuch in Chile und Peru. Das Kirchenoberhaupt landete nach rund 15-stündigem Flug 50 Minuten zu früh gegen 23.20 mitteleuropäischer Zeit. Die 22. Auslandsreise des Papstes ist sein vierter Besuch in Südamerika.
Auf dem Rollfeld wurde Franziskus von der scheidenden Staatspräsidentin Michelle Bachelet empfangen. Ebenfalls kamen zur Begrüßung Santiagos Kardinal Ricardo Ezzati sowie der Vorsitzende der Chilenischen Bischofskonferenz, Militärbischof Santiago Silva Retamales, sowie weitere Vertreter von Staat und Kirche. Zwei Kinder in traditioneller Kleidung übergaben dem Papst Blumen. Reden waren nicht vorgesehen. Abweichend vom Programm wollte der Papst nach seiner Ankunft noch kurz das Grab von Weihbischof Enrique Alvear Urrutia (1916-1982) in der Pfarrei San Luis Beltran besuchen. Der Bischof setzte sich besonders für Benachteiligte ein und ist in Chile als "Bischof der Armen" bekannt. 2012 wurde ein Seligsprechungsprozess für ihn eröffnet.