Schauspielerin spielt "Gott, den Allmächtigen" und äußert sich zu Religion

Annette Frier: Gottesdienste sind gut für Kinder

Veröffentlicht am 17.01.2018 um 16:35 Uhr – Lesedauer: 
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Berlin/Köln ‐ Annette Frier macht nicht nur die "Schillerstraße". In einem Theaterstück mimt die Schauspielerin nun Gott. In Interviews äußert sie sich zu Religion, der Erstkommunion ihrer Kinder und der Kirchensteuer.

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Kindern sollte nach Aussage der Komikerin Annette Frier der Besuch von Gottesdiensten nicht vorenthalten werden. Die 43-jährige Schauspielerin berichtete dem Berliner "Tagesspiegel" am Dienstag, dass sie ihre Zwillinge in den Erstkommunionunterricht schicke und mit ihnen sonntags in die Kirche gehe. Anlass für das Interview zu Glaubensthemen ist das aktuelle Theaterstück "Gott der Allmächtige", in dem Frier in der Hauptrolle Gott spielt.

Eigene Kommunionvorbereitung als wichtige Zeit erlebt

Die Schauspielerin kritisiert die Einstellung von Menschen, die sagten, "ich schicke mein Kind sicher nicht in einen Gottesdienst, es bekommt Ethikunterricht und fertig". Sie hingegen glaube, "dass religiöse Bilder sehr viel Kraft haben und die rituellen Momente in der Kirche, wenn Menschen Geld in einen Korb schmeißen, sich Fremde gegenseitig Frieden wünschen und zusammen singen, auf einer unbewussten Ebene etwas auslösen".

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Sie selbst habe als Kind die Kommunionvorbereitung als eine ganz wichtige Zeit erlebt, sagte Frier bereits im Dezember dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Die biblischen Geschichten hätten ihr einen großen Halt gegeben und sie habe gespürt: "Es gibt da etwas oder jemanden, der dich trägt." Die Möglichkeit dieser Erfahrung wolle sie ihren Kindern nicht vorenthalten.

Frier steht derzeit in David Javerbaums Stück "Gott der Allmächtige" in der Kölner Volksbühne sowie im Berliner Theater auf der Bühne. Es habe sie gereizt, die männliche Identität Gottes wegzuwischen und als Frau diese Rolle zu spielen, sagte Frier dem "Tagesspiegel". In der Komödie erhält die Menschheit neue "Zehn Gebote".

Frier spricht sich für die Kirchensteuer aus

Eines der neuen Gebote im Stück lautet "Du sollst mich und den Staat trennen". Dies bezeichnete Frier als einen guten Gedanken, äußerte aber Verständnis für die in Deutschland bestehende Zusammenarbeit. Es sei nicht so, "dass man von der Kirchensteuer dem Papst das Kissen bezahlt". So leiste die Kirche in ihrer Heimatstadt Köln gute Arbeit in Hospizen und Kinderheimen. "Da gehen meine Gelder hoffentlich auch hin", so die Komikerin. Auch seien die kirchlichen Strukturen in einem christlich geprägten Land "nun mal mit den staatlichen vernetzt". (luk)