Staatsanwaltschaft beantragt Ende der Untersuchungen gegen Sizilianer

Betrugsverfahren gegen Bischof eingestellt

Veröffentlicht am 21.01.2018 um 11:00 Uhr – Lesedauer: 
Italien

Rom ‐ Über zwei Jahre lang ermittelte die Justiz erfolglos gegen Bischof Domenico Mogavero. Für den angeblichen schweren Betrug fanden sich keine Beweise. Der Vorwurf kam dabei ausgerechnet von einem Amtsbruder.

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Die richterlichen Untersuchungen gegen einen sizilianischen Bischof wegen Veruntreuung und schweren Betrugs sind eingestellt worden. Das berichteten italienische Medien (Samstag). Bischof Domenico Mogavero von Mazara del Vallo war Ende 2015 beschuldigt worden, 186.000 Euro von Konten des Bistums auf sein persönliches überwiesen zu haben. Die Staatsanwaltschaft selbst hatte vor einer Woche die Einstellung des Verfahrens beantragt. Mogavero (70), der sich durch sein Engagement für Flüchtlinge landesweit einen Namen gemacht hat, hatte die Vorwürfe von Anfang an zurückgewiesen. Andere hätten ohne sein Wissen Bistumsgelder veruntreut.

Die Ermittelungen gegen Mogavero begannen, nachdem dieser zu einem wichtigen Zeugen in einem Betrugsprozess gegen einen seiner Amtsbrüder wurde: Bischof Francesco Micciche soll bis zu drei Millionen Euro aus kirchlichen Kassen entwendet haben. Im Jahr 2012 wurde er deshalb durch Papst Benedikt XVI. seines Amtes enthoben. Die Absetzung folgte auf eine vom Vatikan angeordnete Untersuchung, die Mogavero leitete. Im April 2015 zeigte Micciche wiederum Mogavero beim Papst an, Ende des Jahres nahmen die staatlichen Behörden die Ermittlungen auf. (kim/KNA)