Bistum Trier informiert über aktuelle Entwicklungen

Zukunft von Abtei Himmerod noch unklar

Veröffentlicht am 22.01.2018 um 16:40 Uhr – Lesedauer: 
Klöster

Großlittgen ‐ Was wird aus Himmerod? Drei Monate nach der Auflösung der Abtei in der Eifel hat das Bistum Trier am Montag über die aktuelle Entwicklung informiert. Dabei zeigte sich, dass noch viele Fragen offen sind.

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Drei Monate nach der Aufhebung der Zisterzienserabtei Himmerod in der Eifel ist die Zukunft des Klosters weiter offen. Das Bistum Trier suche nach einer Ordensgemeinschaft, die die Abtei übernimmt, sagte Domkapitular Reinhold Bohlen am Montag im Klostergebäude von Himmerod. Er ist Beauftragter des Bistums für die Übergabe des Klosters an die Diözese und leitet im Auftrag von Bischof Stephan Ackermann die Suche nach einer Nachfolgegemeinschaft.

Zu rechnen sei mit einem Übergangszeitraum von drei bis fünf Jahren, dann müsse Klarheit über die künftige Nutzung der Anlage herrschen, so Bohlen weiter. In der Zwischenzeit seien keine Investitionen, sondern nur Erhaltungs- und Brandschutzmaßnahmen geplant. Der Domkapitular kündigte jedoch an, dass die Renovierung der nach einem Brand im Juli vergangenen Jahres beschädigten Klosterkirche im Mai abgeschlossen werde; am 10. Juni sei ein Gottesdienst zur Wiedereröffnung geplant. Auch der einzige in Himmerod verbliebene Mönch Stephan Senge solle weiterhin Gottesdienste feiern und geistliche Angebote machen.

Gäste sind in Himmerod weiter "herzlich willkommen"

Zudem führen laut Bohlen die Buch- und Kunsthandlung, die Klostergaststätte, die Gärtnerei und die Fischerei ihren Betrieb ebenso wie der Gästetrakt weiter. "Alle, die in Himmerod Ruhe und geistliche Impulse suchen, sind herzlich willkommen", so der Beauftragte.

Linktipp: Was wird jetzt aus Himmerod?

Die Zisterzienserabtei Himmerod in der Eifel soll nach fast 900 Jahren aufgelöst werden. Was sind die Gründe dafür? Und wie geht es nun weiter? Katholisch.de beantwortet die wichtigsten Fragen. (Artikel von Oktober 2017)

Anders als bei Auflösung der Abtei im Oktober angekündigt, planen die Verantwortlichen nicht mehr, das Klostergelände zeitnah an das Bistum Trier zu übertragen. Nach Angaben von Pater Johannes Müller, bis zum Herbst Abt des Klosters, befindet sich der Gebäudekomplex im Eigentum des zivilrechtlichen Vereins "Kloster Himmerod OCist e.V." Diesem gehörten bislang nur fünf frühere Himmeroder Mönche an. Es sei vorgesehen, die Satzung so zu ändern, dass juristische Personen wie das Bistum Trier und möglicherweise die Zisterzienser-Abtei Marienstatt im Westerwald Mitglieder werden könnten.

Ehemaliger Abt wechselt nach Sachsen

Müller selbst war nach dem Ende des Klosters von Seiten des Ordens als Beauftragter für die Übergabe der Abtei an das Bistum ernannt worden, im Mai nimmt er dann eine Tätigkeit als Pfarrer im sächsischen Kamenz auf.

Das Zisterzienserkloster Himmerod wurde 1134 vom heiligen Bernhard von Clairvaux gegründet. Nach der Säkularisation wurde die Abtei fast komplett zerstört und Anfang des 20. Jahrhunderts nach barockem Vorbild neu errichtet. 2011 musste Himmerod aufgrund hoher Verluste der Wirtschaftsbetriebe Insolvenz anmelden; sie konnte aber damals mit Hilfe eines Sanierungsplans abgewendet werden. Im Oktober vergangenen Jahres entschied die zuständige Mehrerauer Kongregation, ein Zusammenschluss mehrerer selbstständiger Klöster des Zisterzienserordens, den Konvent aufzulösen. (stz/KNA)