Norbert Köster über Finanzskandale und Aufsichtsgremien

Generalvikar: Keine Finanzprobleme im Bistum Münster

Veröffentlicht am 08.02.2018 um 11:55 Uhr – Lesedauer: 
Generalvikar: Keine Finanzprobleme im Bistum Münster
Bild: © KNA
Finanzen

Münster ‐ Schulschließungen in Hamburg, ein Finanzskandal aufgrund ungesicherter Darlehen in Eichstätt: Im Bistum Münster kann das nicht passieren, sagt Generalvikar Norbert Köster - und erklärt auch, warum.

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Der Generalvikar des Bistums Münster, Norbert Köster, befürchtet keine Finanzprobleme in seiner Diözese. Grund dafür sei unter anderem, dass sowohl der Haushalt des Bistums als auch der des Bischöflichen Stuhls vom Kirchensteuerrat kontrolliert würden, sagte Köster dem Internetportal "Kirche+Leben" am Donnerstag. Schon vor vielen Jahren habe der damalige Bischof Reinhard Lettmann eine entsprechenden Entscheidung getroffen. Der Kirchensteuerrat sei zudem mit Fachleuten aus dem Bankwesen, der Wirtschaft und den Kommunen sowie Steuerfachleuten "hochkarätig besetzt".

Probleme mit Pensionsverpflichtungen wie etwa jetzt im Erzbistum Hamburg könnten in Münster nicht auftreten, so Köster weiter. Jedes Jahr werde anhand der Zinsentwicklung geschaut, ob genügend Rücklagen für Pensionen vorhanden seien. "Selbst wenn morgen die Kirchensteuer eingestellt wird, muss das Bistum ja noch alle bestehenden Pensionsverpflichtungen weiter zahlen." Auch Verluste aufgrund zwielichtiger Geldanlagen, mit denen das Bistum Eichstätt fertig werden muss, fürchtet der Generalvikar nicht: "Wir haben seit langem Anlagerichtlinien, die ganz klar festhalten, dass riskante Anlagen nicht mit Mitteln des Bistums Münster gemacht werden dürfen."

Auch ein Fall wie Limburg ausgeschlossen

Über die Probleme rund um den Bau des Bischofshauses im Bistum Limburg, der ab 2013 für weltweite mediale Aufmerksamkeit sorgte, sagt Kösters: "In Limburg war die Verwendung der Mittel ja eine sehr komplexe Frage." In Münster sei es hingegen so, "dass das Domkapitel einen nur ganz kleinen Haushalt hat". So müssten fast alle Ausgaben, die den Dom beträfen, "über Kirchensteuer finanziert und deshalb auch im Kirchensteuerrat entsprechend beaufsichtigt" werden.

Mehrere Bistümer hatten in den vergangenen Wochen nach Finanzproblemen Schlagzeilen gemacht. Das Erzbistum Hamburg muss aufgrund von Pensionsverpflichtungen bis zu acht Schulen schließen, dem Bistum Eichstätt drohen wegen eines Skandals um ungesicherte Darlehen Verluste von bis zu 50 Millionen Euro. Die Bistümer Essen und Trier schlagen angesichts einer kritischen Finanzlage einen harten Sparkurs ein. (bod)