Ein Stück vom Himmel
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Impuls von Christoph Kreitmeir
"Ein Stück vom Himmel, ein Platz von Gott, ein Stuhl im Orbit, wir sitzen alle in einem Boot! Hier ist dein Haus, hier ist was zählt. Du bist überdacht von einer grandiosen Welt." So singt Herbert Grönemeyer im gleichnamigen Lied und es ist für mich irgendwie die moderne Übersetzung der Evangeliumstelle von der Verklärung Jesu auf dem Berg Tabor.
Unser Blick nach Oben ist heute oft verstellt. Eine Dunstglocke liegt über der Menschheit und viele haben den Blick zum Himmel verloren. Der Mensch ohne Offenheit zum Himmel, zu Gott, läuft in sich gebückt und seine Lasten werden dadurch noch bedrückender. Schon im Mittelalter wurde dies ausgehend von Augustinus als "Homo incurvatus in se" benannt: Der auf sich selbst verkrümmte Mensch. So ein Mensch ist jemand, der nur auf sich selbst bezogen lebt und die Bezogenheit auf Gott und den Nächsten dabei vergisst. Solche Menschen gibt es in Massen und sie werden immer mehr!
Jesus war anders. In seinem Leben öffnet sich zweimal der Himmel. Bei seiner Taufe im Jordan (Mk 1,11) und nun kurz vor seinem Leidensweg bestätigt die Stimme vom Himmel, dass er zutiefst geliebt und gewollt ist. Sein Weg ist ein guter Weg, er ist der Erlösungsweg!
Auch wir benötigen in unserem Leben öfters die Gewissheit, dass der Himmel mit uns ist, dass unser Tun sinnvoll und gut ist und dass es bei der großen Wende hin zum Guten ein wichtiges Mosaikstück ist.
Der Himmel begegnet uns immer wieder im Alltag. Wir müssen ihn nur wahrnehmen. Vor allem die Liebe ist der Königsweg hin zur Befreiung, weg von der Selbstbezogenheit. Wer liebt – Jesus zeigt es uns heute – der steigt auch wieder vom Berg herunter in die Niederungen des Alltages. Nach der Öffnung zum Himmel hin, will das Licht von dort hinein in die Dunkelheit gebracht werden. Die Erde lechzt nach dem Himmel, das Unten braucht das Oben lebensnotwendig.
Auch Herbert Grönemeyer erkennt das, wenn er weitersingt: "Bibel ist nicht zum einigeln, die Erde ist unsere Pflicht! Sie ist freundlich, freundlich - wir eher nicht."
Glauben, Religion, Gotteserfahrungen sind nicht zum "einigeln" gedacht, sie wollen uns dabei helfen, "freundlicher" zu werden, unseren oft so egoistischen Blick zu weiten und an der guten Gestaltung unserer Erde, unserer Welt und unseres Alltages zu arbeiten. Jesus zeigt uns heute und immer wieder den Weg der Liebe, die alles heller und schöner macht. Gott sei Dank!
Evangelium nach Markus (Mk 9, 2-10)
In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg, aber nur sie allein. Und er wurde vor ihren Augen verwandelt; seine Kleider wurden strahlend weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann.
Da erschien vor ihren Augen Elija und mit ihm Mose, und sie redeten mit Jesus. Petrus sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija.
Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie waren vor Furcht ganz benommen. Da kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf sie, und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn, auf ihn sollt ihr hören.
Als sie dann um sich blickten, sahen sie auf einmal niemand mehr bei sich außer Jesus. Während sie den Berg hinabstiegen, verbot er ihnen, irgendjemand zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sei. Dieses Wort beschäftigte sie, und sie fragten einander, was das sei: von den Toten auferstehen.