Gesetz verbietet Läden grundsätzlich zweimal im Monat die Sonntagsöffnung

Polens Läden erstmals am Sonntag geschlossen

Veröffentlicht am 11.03.2018 um 12:04 Uhr – Lesedauer: 3 MINUTEN
Arbeit

Warschau ‐ Im katholischen Polen gehört einkaufen am Sonntag zum Alltag. Dies ändert sich nun: An zwei Sonntagen im Monat bleiben die Shopping-Malls und Supermärkte zu - heute zum ersten Mal.

  • Teilen:

Erstmals seit Jahrzehnten sind am heutigen Sonntag die Supermärkte und Einkaufszentren in Polen geschlossen geblieben. Ein neues Gesetz verbietet Läden grundsätzlich die Öffnung am zweiten und dritten Sonntag im Monat. Besonders Shopping-Malls waren bislang an Sonntagen ein beliebtes Ziel für viele Polen.

Der katholischen Kirche des Landes geht die vom Parlament beschlossene Einschränkung des Sonntagseinkaufs nicht weit genug. Sie will, dass jeder Sonntag zum arbeitsfreien Tag wird. Ab 2019 dürfen Geschäfte nur noch am letzten Sonntag im Monat öffnen. Von 2020 an müssen sie sonntags generell geschlossen bleiben - mit Ausnahme der zwei Sonntage vor Weihnachten, des Sonntags vor Ostern und vier weiterer Sonntage.

Seit 2007 verbot das Ladenschlussgesetz Geschäften die Öffnung an gesetzlichen Feiertagen. Für alle übrigen Tage gab es keine Einschränkung. Verkaufen dürfen allerdings - wie auch weiter jeden Sonntag - unter anderem kleine Familienbetriebe, Souvenirläden, Tankstellen sowie Geschäfte an Bahnhöfen und Flughäfen. Das seit diesem Monat geltende Gesetz hatte die Gewerkschaft Solidarnosc mit einer von mehr als 500.000 Bürgern unterschriebenen Volksinitiative angestoßen. (KNA)