Christen haben keine Alternative zum Assad-Regime
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Sieben Jahre und ein paar Tage sind vergangen, seit im März 2011 die jahrzehntealte syrische Grabesruhe durch Proteste gegen Präsident Baschar al-Assad gestört wurde. Das Regime, nervös geworden durch die Vorgänge in Ägypten und Tunesien, reagierte brutal. Aus Demonstranten wurden ab Sommer 2011 Rebellen. Der Konflikt hatte sich militarisiert. Spätestens seit 2012 schaltete sich dann das regionale Ausland offen ein und machte Syrien zum Schlachtfeld seiner Machtinteressen. Von einem bloßen Bürgerkrieg zu sprechen war da schon nicht mehr richtig. Dschihadisten strömten in den religiösen und ethnischen Vielvölkerstaat.
Seither fegte ein Tornado durch das Land, der eine ungeheure Zerstörung hinterlassen hat mit hunderttausenden Toten, Millionen Vertriebenen und Flüchtlingen sowie einer in weiten Teilen zerstörten Infrastruktur. Heute, sieben Jahre später, ist dennoch klar: Präsident Assad ist dank seiner regionalen und internationalen Partner gerettet. Er hat längst wieder die Kraft zur Offensive und stellt auch territorial seine Herrschaft wieder her. Derzeit richtet er sich gegen die Rebellenhochburg Ost-Ghouta nahe Damaskus.
Mit systematischer Gewalt wird die Rebellenenklave derzeit in Sektoren unterteilt und für die Erstürmung vorbereitet. Die islamistisch dominierten Rebellen wiederum missbrauchen die Zivilbevölkerung als Schutzschilde und beschießen gezielt die andere Seite. Besonders christliche Viertel sind betroffen. Syrische Kirchenführer verstehen nicht, dass der Westen das nicht sieht. Sie werfen westlichen Medien und der Politik Einseitigkeit vor. Damit treffen sie einen wunden Punkt. Doch Assad deshalb heilig zu sprechen und zum Schutzherrn der Christen zu verklären, wäre ebenso einseitig.
Wer aber nicht sieht, dass es für Syriens Christen derzeit keine Alternative zum gegenwärtigen Regime gibt, der verkennt die Lage ebenfalls gründlich. Ja, die syrischen Zeilen sind blutig krumm. Aber Gott vermag auch auf ihnen gerade zu schreiben.