US-Kirche bietet Beyonce-Messe an
In einer Kathedrale der US-Episkopalkirche soll am Mittwochabend eine "Beyonce-Messe" rund um die Musik der R&B-Sängerin stattfinden. Es handele sich um einen modernen Gottesdienst im Rahmen einer Predigtreihe über die Stimme von Frauen, schreibt Domdechant Malcolm Clemens Young auf der Website der "Grace Cathedral" von San Francisco. Es gehe darum, zu entdecken, wie Beyonces Kunst "ein Fenster zu den Leben der marginalisierten und vergessenen – insbesondere schwarzen – Frauen" öffne.
"Fundamentalistische Brüder und Schwestern" hätten die Gemeinde kritisiert, dass sie die schwarze Sängerin mehr verehre als Jesus, berichtet Young. Er erinnert in seinem Statement daran, dass die Gemeinde seit mehr als 50 Jahren auch die Populärkultur miteinbeziehe, wenn es um Fragen der sozialen Gerechtigkeit gehe. In dem Gottesdienst soll Yolanda Norton predigen, die Altes Testament unterrichtet. Norton biete derzeit am Theologischen Seminar von San Francisco einen Kurs über Beyonce und die Bibel an.
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Kritikern solle man sagen, dass Gott überall in der Welt sei und auch Beyonce sei als sein Abbild geschaffen wurde, so Young. "Die Kirche hat schwarze Frauen nicht gerecht behandelt und es ist Zeit, dieser Tatsache in die Augen zu blicken." Die Musik der 36-jährigen Künstlerin, die in diesem speziellen Lobpreis-Gottesdienst von der Gemeinde gesungen werde, soll auf die Probleme hinweisen, die schwarze Frauen in der US-Gesellschaft hätten.
Beyonce gehört zu den erfolgreichsten Musikern weltweit. Solo und mit der R&B-Girlgroup Destiny’s Child (1995-2005) verkaufte sie bislang über 200 Millionen Platten. Zu Beyonces größten Hits in Deutschland gehören die Singles "Beautiful Liar", "If I were a Boy" und "Halo".
Die Episkopalkirche der Vereinigten Staaten von Amerika zählt rund 1,9 Millionen Getaufte und ist Mitglied in der Anglikanischen Kirchengemeinschaft. Unter dem Namen "The Vine" gibt es in der "Grace Cathedral" seit März 2017 Lobpreis-Gottesdienste für "Stadtbewohner und spirituell Suchende". Der Abend mit moderner Musik und "fortschrittlicher Theologie" soll den Besuchern in der Wochenmitte eine "spirituelle Oase" bieten, erklärt Pfarrer Jude Harmon dieses Zusatzangebot zur Sonntagsmesse auf Facebook. (luk)