Diözese will Jugend stärker beteiligen und für Verbandsarbeit werben

Bistum Rottenburg-Stuttgart plant Jahr der Jugend

Veröffentlicht am 03.05.2018 um 12:45 Uhr – Lesedauer: 
Bistümer

Bonn ‐ Unmittelbar im Anschluss an die Jugendsynode im Vatikan plant die Diözese Rottenburg-Stuttgart ein diözesanes Jahr der Jugend. Die primäre Zielgruppe sind dabei aber gar nicht die jungen Leute selbst.

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Das Bistum Rottenburg-Stuttgart veranstaltet ein diözesanes Jahr der Jugend. Es findet unmittelbar im Anschluss an die Jugendsynode im Herbst im Vatikan statt und läuft gut sechs Monate, vom Christkönigssonntag am 25. November  bis zu Christi Himmelfahrt 2019 am 30. Mai. Der Christkönigssonntag wird im Bistum Rottenburg-Stuttgart traditionell als Jugendsonntag begangen.

Fürst: Jugend ist mein "Augenstern"

Ziel des Aktionsjahres sei es, den Wert der Jugendverbandsarbeit neu ins Bewusstsein zu rufen, heißt es auf der Internetseite der Diözese. Besonders Berufsschul-, sowie Haupt- und Realschüler sollten auf die verschiedenen Angebote der katholischen Jugendarbeit aufmerksam gemacht werden. Die Jugend sei sein "Augenstern", so begründete Bischof Gebhard Fürst am vergangenen Wochenende bei einem Treffen des Diözesanrats seine Initiative.

Zum Beginn will der Bischof einen zentralen Gottesdienst feiern, auch die Weihbischöfe und Domkapitulare werden an diesem Tag das Jugendjahr an verschiedenen Orten des Bistums eröffnen. Das Ende fällt zusammen mit der 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend, die 2019 vom 23. bis 26. Mai stattfindet.

In dem Jahr seien bisher nicht unbedingt Events für Jugendliche selbst geplant, sondern es richte sich vor allem an diejenigen, die in den Gemeinden mit jungen Leuten zusammenarbeiteten, erklärte Benjamin Wahl, Diözesanleiter des BDKJ und des bischöflichen Jugendamts, gegenüber katholisch.de: "Die Zielgruppe sind Kirchengemeinderäte und pastorale Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen." Das Anliegen des Jahres sei es auch, die Jugendlichen in den Gemeinden wieder neu in den Blick zu nehmen und sie noch stärker einzubinden. Sowohl BDKJ als auch Diözesanrat unterstützten am vergangenen Wochenende den Vorschlag, künftig zwei statt einem Jugendvertreter in die Kirchengemeinderäte aufzunehmen.

BDKJ: Jugendliche erwarten verlässliche Begleitung

Alexandra Guserle, neben Benjamin Wahl die zweite Diözesanleiterin des BDKJ, sagte beim Diözesanratstreffen, junge Menschen sehnten sich nach einem Sinn in ihrem Leben: Sie "folgen Idealen und suchen nach Spiritualität und erfüllenden Tätigkeiten. Antworten darauf vermuten sie nur selten in der Kirche." Von der katholischen Kirche erwarteten sie neben mehr Beteiligungsmöglichkeiten auch eine verlässliche Begleitung in Lebens- und Glaubensfragen.

In Baden-Württemberg nehmen nach Angaben des Bistums über 300.000 Kinder und Jugendliche pro Jahr die Angebote der katholischen Jugendarbeit wahr. Allein in der Diözese Rottenburg-Stuttgart seien 32.000 Kinder und Jugendliche Ministranten, 14.600 seien verbandlich organisiert. (gho)

Linktipp: Jugendsynode

Was beschäftigt junge Menschen heute? Woran glauben sie? Und wie kann die Kirche sie bei einem gelingenden (Glaubens-)Leben unterstützen? Darüber diskutieren die Bischöfe bei ihrerer weltweiten Synode vom 3. bis 28. Oktober 2018 im Vatikan.