Vom geheimnisvollen Wachsen des Reiches Gottes
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Impuls von Christoph Kreitmeir
Nicht erst seit der Romantik, sondern schon seit Jahrhunderten gilt der Wald als der Sehnsuchtsort der Deutschen. Erholung, das Bedürfnis nach Rückzug, der heilenden Einsamkeit, der Meditation und der Kontemplation – all das und noch viel mehr bietet diese Seelenheimat der Natur. Der Wald ist viel mehr als ein Wirtschaftsfaktor oder eine Ansammlung von einzelnen Bäumen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass der Förster Peter Wohlleben im Jahr 2015 einen Best- und Longseller über "Das geheime Leben der Bäume" geschrieben hat. Seitdem haben wir einen anderen Blick und ein staunendes Schauen auf die faszinierende Welt, die sich in unseren Wäldern verbirgt.
Seit gut 2000 Jahren gibt uns Jesus einen ähnlichen Blick in die unvorstellbare und bisher verborgene Welt des Reiches Gottes mit Hilfe von Gleichnissen, die sehr oft das Leben der Natur aufgreifen. Bis heute sind seine Worte vom geheimnisvollen Wachsen der ausgesäten Samen aktuell, auch wenn Großkonzerne wie Bayer und der von ihm aufgekaufte Saatguthersteller Monsanto die Natur kommerzialisieren und über Gebühr ausbeuten. Wie sagte Jesus so richtig: "Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät; dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst und der Mann weiß nicht, wie."
Was hat der Mensch schon alles versucht, um aus der Natur und der Mutter Erde noch mehr für sich selbst herauszuholen. Dabei weiß er letztlich trotz allen Fortschrittes nicht, wie die Natur das Wachsen letztlich macht.
Die verborgene, geheimnisvolle und wirkmächtige Kraft der Natur ist wirklich ein gutes Gleichnis für die verborgene, geheimnisvolle und wirkmächtige Kraft des Reiches Gottes mitten in unserem Alltag. Einmal in Bewegung gesetzt – und wenn auch nur so klein wie ein Senfkorn – wächst das Wirken Gottes heran und "treibt große Zweige". Der Begriff "Reich Gottes" bezeichnet in der Bibel seit jeher das dynamische Wirken Jahwes in der Welt, in der sich Gottes Willen durchsetzt.
Dabei zeichnet sich das Reich Gottes durch Barmherzigkeit, Güte und Liebe aus, ganz anders als die Reiche all der anderen Herrscher. DER Verkündiger und Bringer des Reiches Gottes, JESUS, lehnte jede Form von Gewalt ab und siegt über kurz oder lang. Das Prinzip der Gewaltlosigkeit gehört zu den Erfolgsrezepten des geheimen Lebens des Reiches Gottes. Von uns wird nur innere und äußere Umkehr verlangt.
Die Zeichen der Zeit stehen auf Veränderung, auch wenn heutige Mächtige eher rückwärts steuern. Veränderungen geschehen langsam, sie lassen sich aber wie das geheimnisvolle Wachsen der Saat nicht aufhalten – Gott sei Dank!
Evangelium nach Markus (Mk 4,26-34)
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät; dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst, und der Mann weiß nicht, wie. Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn in der Ähre.
Sobald aber die Frucht reif ist, legt er die Sichel an; denn die Zeit der Ernte ist da. Er sagte: Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen, mit welchem Gleichnis sollen wir es beschreiben?
Es gleicht einem Senfkorn. Dieses ist das kleinste von allen Samenkörnern, die man in die Erde sät. Ist es aber gesät, dann geht es auf und wird größer als alle anderen Gewächse und treibt große Zweige, so dass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können.
Durch viele solche Gleichnisse verkündete er ihnen das Wort, so wie sie es aufnehmen konnten. Er redete nur in Gleichnissen zu ihnen; seinen Jüngern aber erklärte er alles, wenn er mit ihnen allein war.