Geistlicher ist Jury-Mitglied des Schönheitswettbewerbs

Priester castet Kandidatinnen für "Miss Italia"

Veröffentlicht am 18.06.2018 um 13:35 Uhr – Lesedauer: 
Buntes

Bonn ‐ Ein Geistlicher, der Ausstrahlung, Figur und Frisur von Frauen bewertet? In Italien gibt es das. In der Toskana war ein örtlicher Pfarrer Jury-Mitglied bei der Vorauswahl für den landesweiten Schönheitswettbewerb.

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In Italien hat ein Priester als Jury-Mitglied am Auswahlverfahren für die "Miss Italia" mitgewirkt. Der Geistliche Don Fabrizio Poli castete laut Medienberichten im Toskana-Ort Ginestra Fiorentina Kandidatinnen für den Schönheitswettbewerb. "Es war ein Fest des gesamten Ortes und es war richtig dabei zu sein", rechtfertige Poli sein ungewöhnliches Engagement. Und er ergänzt: "Das Klima während des Wettbewerbs ist sehr angenehm gewesen." Gewonnen hat die Vorauswahl in Ginestra Fiorentina eine 21 Jahre alte Studentin namens Lisa Lanzini. Laut den Medienberichten ist Poli seit vielen Jahren der erste Priester, der wieder als Richter für die Miss-Italia-Wahlen tätig ist. 2017 hatte ein italienischer Bischof einem Priester seines Bistums im norditalienischen Riva Ligure untersagt, Juror bei der Wahl zu werden.

Das Streben nach einem perfekten Körper wird von Kirchenvertretern bis hin zum Papst immer wieder angeprangert. Der Schönheitswahn "entmenschliche" die Schönheit des Menschen, sagte Franziskus etwa in einem Interview-Buch, das im März veröffentlicht wurde. Doch es gab auch versöhnliche Signale. So wurde etwa in Deutschland 2016 mit Lena Bröder erstmals eine katholische Religionslehrerin zur Miss Germany gewählt. Bröder traf in Rom sogar kurz mit dem Papst zusammen. In Mexiko wurde eine Finalteilnehmerin des nationalen Schönheitswettbewerbs 2016 im folgenden Jahr Ordensfrau. (tja)

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