Franziskus wird nicht an Konferenz "Friedensforen" teilnehmen

Papst-Gerüchte: Vatikan widerspricht Mexikos Regierung

Veröffentlicht am 17.07.2018 um 10:30 Uhr – Lesedauer: 
Papst-Gerüchte: Vatikan widerspricht Mexikos Regierung
Bild: © KNA
Vatikan

Mexiko-Stadt ‐ Mexiko will die ausufernde Gewalt im Land eindämmen. Bei der geplanten Konferenz "Friedensforum" wird daher auch Papst Franziskus sprechen, sagt die neue Regierung. Der Vatikan weiß davon allerdings nichts.

  • Teilen:

Papst Franziskus soll entgegen der Angaben der künftigen mexikanischen Regierung nun doch nicht an den geplanten "Friedensforen" zur Eindämmung der ausufernden Gewalt im Land teilnehmen. "Die Nachricht, dass der Heilige Vater an dieser Konferenz teilnehmen werde, hat kein Fundament", zitierten mexikanische Medien am Montag (Ortszeit) Vatikan-Sprecher Greg Burke.

Koordinatorin Loretta Ortiz hatte zuvor erklärt, dass Franziskus per Videokonferenz zugeschaltet werde. Geplant sind derzeit rund 40 Veranstaltungen in den verschiedenen Bundesstaaten Mexikos, wobei der Schwerpunkt auf den besonders von Drogenkriminalität betroffenen Staaten liegen soll. Die Gesprächsformate sollen für die Bevölkerung zugänglich sein. Die Foren sollen am 7. August beginnen und am 30. November enden - einen Tag vor der Amtsübernahme des designierten Präsidenten Andres Manuel Lopez Obrador.

GefährlichstesLand der Welt für Priester

Der linksgerichtete Lopez Obrador übernimmt am 1. Dezember die Regierungsgeschäfte in Mexiko. Er war vor gut zwei Wochen mit rund 53 Prozent der Stimmen zum neuen Präsidenten gewählt worden. Eines seiner zentralen Wahlkampfversprechen war eine neue Sicherheitspolitik. In den vergangenen zwölf Jahren kamen laut Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen rund 150.000 Menschen im "Krieg gegen die Drogen" ums Leben.

Mexiko gilt auch für Priester als eines der gefährlichsten Länder weltweit. Seit 2012 dokumentierte das Katholischen Multimedia-Zentrums (CCM) insgesamt 24 Morde an Geistlichen und Kirchenvertretern. Die Zahl stieg mit dem Beginn des "Krieges gegen die Drogen" unter Präsident Felipe Calderon (2006 bis 20012) stark an und blieb auch unter dem noch amtierenden Präsidenten Enrique Pena Nieto auf konstant hohem Niveau. (bod/KNA)