EU-Bischofskommission COMECE stellt sich vor Franziskus

Europas Bischöfe verurteilen "Spaltungsversuche" in Kirche

Veröffentlicht am 31.08.2018 um 18:30 Uhr – Lesedauer: 
Missbrauch

Brüssel ‐ Die EU-Bischofskommission COMECE hat sich demonstrativ vor Papst Franziskus gestellt. Wegen ihres bisherigen Schweigens zu den innerkirchlichen Angriffen waren die Bischöfe scharf kritisiert worden.

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Die EU-Bischofskommission COMECE stellt sich demonstrativ vor Papst Franziskus. "Angesichts der ernsthaften Angriffe auf die Kirche und den Heiligen Vater bekräftigt die COMECE ihre Unterstützung, ihre Treue und ihr Vertrauen gegenüber Papst Franziskus", erklärte COMECE-Präsident Erzbischof Jean-Claude Hollerich am Freitag in Brüssel. Man verurteile Versuche, "die Kirche Christi zu spalten", und rufe alle Menschen guten Willens auf, "für die Entwicklung einer Welt der Gerechtigkeit, der Wahrheit und des Friedens zu arbeiten", so der Luxemburger Erzbischof.

Zulehner kritisierte "skandalöses Schweigen"

Im Zuge der kirchlichen Missbrauchsskandale in vielen Ländern sieht sich Franziskus derzeit Attacken seiner Gegner ausgesetzt. So forderte ihn der frühere Nuntius in den USA, Erzbischof Carlo Maria Vigano, öffentlich zum Rücktritt auf. Unter anderen hatten der tschechische Soziologe und Religionsphilosoph Tomas Halik und der Wiener Pastoraltheologe Paul Zulehner die Bischöfe aufgefordert, ihre Solidarität mit dem Papst zu bekunden. "Die Bischöfe in Österreich, Deutschland, in der Schweiz – kurzum: alle unsere Europäischen Bischofskonferenzen schweigen", schrieb Zulehner am Mittwoch auf seinem eigenen Blog. Es sei ein skandalöses Schweigen, "das schuldig macht am Wohl der Kirche". Viele Gutwillige im Kirchenvolk würden dadurch verunsichert. Am Donnerstag stellten sich bereits Argentiniens Bischöfe demonstrativ vor Franziskus. (gho/KNA)